Simon Schwarz: Nach dem "Sacher" ist vor dem Produzenten-Debüt

Simon Schwarz (ganz hinten links) und das "Zerschlag mein Herz"-Team: "Wir wünschen dem ganzen Team ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise euer Liebsten! LOVE RULES", kommentierten sie dieses Foto auf Facebook

Nach neun Produktionen im Jahr 2016 geht es für den österreichischen Schauspieler Simon Schwarz (46, "Komm, süßer Tod") auch 2017 ähnlich arbeitsintensiv weiter: Der 46-Jährige ist in "Das Sacher. In bester Gesellschaft" (16./18.1., 20:15 Uhr, ZDF) und in "Die Eifelpraxis - Eine Dosis Leben" (27.1./3.2., 20:15 Uhr, das Erste) zu sehen. Außerdem läuft im Sommer der vierte Eberhofer-Krimi im Kino an - und der fünfte wird gedreht... Doch das ist noch längst nicht alles, denn der gebürtige Wiener und Wahl-Berliner bringt seinen ersten Film als Produzent heraus. Im Interview mit spot on news erzählt er von diesem Herzensprojekt.

"Das Sacher", Eberhofer-Krimis, Brenner-Krimis, "Vorstadtweiber", "Die Eifelpraxis", Wien-"Tatort"... Es kommt einem fast so vor, als spielten sie überall mit?

Simon Schwarz: Also mir fallen auch einige Filme ohne mich ein. Meist sind es ja kleinere Rollen und insofern wirkt es vielleicht etwas mehr als es ist.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Rollen aus?

Schwarz: Ich versuche Rollen zu finden, die etwas Spezielles haben oder ein bisschen anders sind. Vielleicht bleibe ich dem Zuschauer auch deshalb ein bisschen mehr im Gedächtnis? Wenn ich dagegen nicht recht weiß, was die Figur soll, oder ich das Gefühl habe, die Figur ist eigentlich gar nicht wichtig, man könnte sie auch herausschreiben, dann weiß ich nicht wirklich, was ich daraus machen soll. Dann helfe ich dem Film nicht, sondern schade ihm viel mehr, weil ich keinen neuen Input gebe. Ich glaube schon, dass man als Schauspieler nicht nur Material ist, das man dem Regisseur zur Verfügung stellt, sondern schon auch kreativ mitdenkenden sollte.

Worauf freuen Sie sich im Jahr 2017 am meisten?

Schwarz: Auf meinen ersten eigenproduzierten Kinofilm "Zerschlag mein Herz". Wahrscheinlich erscheint er 2017, wir sind noch in der Postproduktion. Es ist ein sehr emotionales Liebesdrama, das im Roma-Milieu in einer Bettlerbande in Wien, Niederösterreich und in kleinen Roma-Dörfern in der Ostslowakei spielt. Die beiden Jugendlichen, um die es geht, sind Laiendarsteller, die wir in den Siedlungen gecastet haben.

Warum haben Sie die Produzentenrolle übernommen?

Schwarz: Ich versuche, die Dinge, die ich in meinem Leben machen möchte, auch zu machen und rechtzeitig abzuarbeiten. Produktion interessiert mich seit circa zehn Jahren. Und nun habe ich mit diesem Projekt endlich damit angefangen. Es macht unheimlich viel Spaß, ist aber auch viel Arbeit. Zusammen mit der Schauspielerei und einer Kino-Tour war es schon eine harte Doppelbelastung im Jahr 2016 und manchmal auch ein bisschen zu viel. Drei Stunden Schlaf über zwei Monate hinweg ist schon anstrengend. Das habe ich am Ende des Jahres gemerkt. Spaß hat es aber trotzdem gemacht und ich hoffe, dass es was wird. Und wenn es gut wird, möchte ich damit auch weitermachen.

Was ist das Besondere an dem Film und auf welchem Festival würden Sie den Film gerne präsentieren?

Schwarz: Ich glaube, dass es ein ganz toller Streifen wird, weil er visuell und sprachlich sehr speziell ist. Es ist ein deutschsprachiger Film, den ich zumindest in den letzten 20 Jahren so nicht gesehen habe. Wir blicken in eine Parallelgesellschaft. "Zerschlag mein Herz" ist eine Mischung aus europäischem Autorenkino und Bollywood und ein Drama, in das man sich verlieben kann. Daher glaube ich auch, dass wir ganz gute Chancen haben, auf einigen Festivals zu laufen. Jetzt muss der Film aber erstmal fertig werden...

Foto(s): facebook.com/zerschlagmeinherz