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Simpleclub holt sich 7 Millionen Euro

Sie kennen sich seit der fünften Klasse: Nicolai Schork (links) und Alexander Giesecke, die Gründer der Lernplattform Simpleclub.  - Copyright: Simpleclub
Sie kennen sich seit der fünften Klasse: Nicolai Schork (links) und Alexander Giesecke, die Gründer der Lernplattform Simpleclub. - Copyright: Simpleclub

Neuerdings haben Christian Hülsewig von Schüttflix, Verena Pausder von Fox and Sheep, Daniel Krauss von Flixbus, David Nothacker, Julius Kurt Köhler und Nicolaus Schefenacker von Sennder sowie Matti Niebelschütz von Coachhub zwei Dinge gemeinsam: Sie alle sind Gründer von Startups, die mit digitalen Software-Lösungen erfolgreich wurden. Und jetzt investieren sie in die Online-Lernplattform Simpleclub.

Wie Gründerszene exklusiv erfuhr, sammelte das 2015 von Nicolai Schork und Alexander Giesecke gegründete Unternehmen aus München 7,2 Millionen Euro in einer Series-A-Runde ein. Neben den bekannten Business Angels ist auch das Risikokapitalunternehmen HV Capital als Bestandsinvestor mit an Bord. Als neuer Investor und gleichzeitig Hauptgeldgeber beteiligt sich der von Felix Haas, Andreas Etten, Jan Becker und Robert Wuttke gegründete Early Stage Investor 10x Founders.

Mit dem frischen Kapital will Simpleclub die nationale und internationale Expansion weiter vorantreiben, wobei ihnen unter anderem das Know-How der Business Angels und das Netzwerk von 10x Founders zur Seite stehen soll. Die Gründer des Early-Stage-VCs haben Firmenangaben zufolge bereits in über 300 Startups investiert – darunter in Palantir, Tier Mobility und Volocopter.

Simpleclub begann vor neun Jahren, als die beiden Schulfreunde Giesecke und Schork auf Youtube Mathe-Nachhilfe-Videos posteten. Die lockere Art der beiden Jungs machte den zähen Lernstoff verständlich und cool und ließ ihren Channel noch während ihres Studiums zum größten Bildungskanal Youtubes werden.

Wegen des offensichtlichen Bedarfs an schulexterner Nachhilfe gründeten die beiden eine Online-Lernplattform, dessen Geschäftsmodell auf einem Freemium-Modell basiert: Viele Inhalte sind für Nutzer kostenlos verfügbar, individuelle Lernpläne gibt es mit kostenpflichtigem Abo.

Kurz nach dem Launch schrieb das Startup eigenen Angaben zufolge bereits schwarze Zahlen. Keine Selbstverständlichkeit in Europas viel umkämpfter Ed-Tech-Branche: Das wertvollstes Unternehmen in dem Bereich, Felix Ohswalds Gostudent, ist beispielsweise trotz Rekordsummeninvestments und einer Bewertung von drei Milliarden Euro derzeit noch nicht profitabel.

Mittlerweile nutzen monatlich mehr als zwei Millionen Auszubildende, Studierende und Schüler die Plattform und Simpleclub erweiterte sein Team innerhalb eines Jahres von 25 auf über 150 Mitarbeiter.

Gemeinsam wollen Giesecke und Schork jetzt einen stärkeren Fokus auf den Ausbau des B2B-Bereichs legen, um in Zusammenarbeit mit Unternehmen künftig mehr Lerninhalte für Lehrjahre online zugänglich zu machen. Bis zum Herbst dieses Jahres sollen etwa die zwanzig größten Ausbildungsberufe in Deutschland via Simpleclub digitalisiert sein. Zu den namhaften Kunden gehören hier bereits Sparkasse, Deutsche Bahn, Bertelsmann und Brillux.