Sing meinen Song, Folge 2: Der Silbermond strahlt helle

Bei der zweiten Folge der neuen Staffel von „Sing meinen Song“ treten Mark Forster, Michael Patrick Kelly, Gentleman, Moses Pelham und Lena Meyer-Landrut „gegeneinander“ an.

Wer ist dran? Heute dreht sich alles um Stefanie Kloß und ihre Band Silbermond.

Gewinner des Abends? Lena und Mark Forster.

Tolle Performance, auch wenn anfangs nicht alles ganz rund laufen wollte: Lena singt Silbermond. (Bild: VOX/Markus Hertrich)
Tolle Performance, auch wenn anfangs nicht alles ganz rund laufen wollte: Lena singt Silbermond. (Bild: VOX/Markus Hertrich)

Willkommen bei Kloß Airlines! Bevor ihre Lieder an diesem Abend im Mittelpunkt stehen, lädt Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß ihre Musiker-Kollegen Gentleman und Mark Forster zu einem Erkundungsflug durch die südafrikanische Landschaft, in der diese Staffel gedreht wird. Das dient dem Gruppenzusammenhalt – und der scheint nach der ersten gemeinsamen Folge letzte Woche schon deutlich enger zu sein. „Ich habe das Gefühl, dass die Truppe langsam anfängt, wirklich anzukommen“, erklärt die 32-Jährige. Was nicht heißt, dass sie deswegen weniger nervös ist: „Je mehr man zusammen erlebt, desto nervöser wird man, was die Auftritte angeht”.

Wieder gelandet, stellt Mark Forster fest: „Bisschen schlecht ist ihr dann doch geworden“. Kloß hat es dennoch sichtlich Vergnügen bereitet: „Wenn man mit Kloß-Airlines fliegt, hat man immer Spaß“. „Es tut so gut, wie du mich fliegst“, kalauert Forster daraufhin in Anspielung auf den Silbermond-Song “Das Beste”.


Zu den Liedern von Silbermond haben einige der anwesenden Musiker eine enge Beziehung. „Als Teenie in der Schule habe ich Silbermond gehört. Ich hatte ein Album und war auch eine der Bravo-Hits-Hörerinnen, da waren Silbermond sehr präsent“, erklärt Lena. Mark Forster zeigt sich dankbar: „Sie haben die Tür aufgemacht für so Typen wie mich.“ Als es dann vorbei ist mit der gegenseitigen Lobhudelei und dunkel wird, kann es losgehen. Eine Gruppenumarmung, dann heißt es Bühne frei.

Davor und dazwischen erzählt Kloß immer wieder Anekdoten aus dem Leben und dem Werdegang ihrer Band. Zum Beispiel, wie sie und ihre drei Bandkollegen 2004 in Berlin für ein Jahr in einem Zimmer wohnten. Und zwar in einer Wohnung, für die Stefanies Mutter die Bürgschaft übernahm. Für die Jungs gab es damals nämlich nur wenig Liebe von Vermietern und Wohnungseigentümern: Lange Haare, Musiker und kein Einkommensnachweis. „Scheiß drauf, dann hauen wir mal die Matratze bei mir rein, dann geht das schon irgendwie. Das war eine intensive Zeit“, erinnert sich Kloß.

Stefanie Kloß erzählt ihren Kollegen Geschichten aus dem Bandleben. (Bild: VOX/Markus Hertrich)
Stefanie Kloß erzählt ihren Kollegen Geschichten aus dem Bandleben. (Bild: VOX/Markus Hertrich)

Lena stolpert durch die Nacht

Als sich die Gruppe das Musikvideo von „Durch die Nacht“ ansieht, wird Kloß nostalgisch– schließlich war das jener Song, der für Silbermond viele Türen öffnete. Dann ist Lena dran. „Ich habe ihn mir ausgesucht, weil er mir textlich und melodisch gefällt und weil es für Steff und die Jungs ein besonderer Song war“, so Lena. Akustische Gitarren, ein etwas schnelleres Tempo als das Original und viel Hall auf der Stimme sind die ersten Sachen, die einem bei Lenas Version auffallen. „Das wird geil, das kann ich jetzt schon sagen“, tönt Mark Forster während der ersten Akkorde. Kurz danach bricht Lena ab. „Scheiße, ich hab’s verkackt“ – sie darf aber nochmal anfangen. Der zweite Versuch funktioniert dann. Den Kollegen gefällt die atmosphärische Version des Stücks sichtlich. Kein Wunder: Deutsch steht Frau Meyer-Landrut wirklich ausgezeichnet.

Gentleman hatte heute Zeit…

Tilmann Otto, so Gentleman bürgerlich, hat sich für seine Performance den Song „Heute habe ich Zeit“ ausgesucht. „Das ist ein Song, wenn du den hörst, kommst du runter“, erklärt der Reggae-Star. Gentlemans Gesang auf Deutsch ist immer noch ungewohnt, den Patois-Slang, in dem er sonst singt, scheint er klanglich auch in die deutsche Sprache integrieren zu wollen. Bei den Strophen wechselt er dann aber doch sofort in seinen typischen Reggae-Gesang, nur beim Refrain übernimmt er den originalen Text. Nicht schlecht, aber irgendwie auch auf Nummer sicher. Die Ansage „Ich fühle mich sehr, sehr sicher, auch wenn ich manchmal nicht gut singe” bringt ihm aber einen zusätzliche Sympathiepunkte. „Das ist schon ein nicer Dude“, sagt Moses Pelham – da sind sich alle einig, auch wenn wohl die wenigsten Teilnehmer verstanden haben, was Gentleman genau gesungen hat.

Moses und Cassandra Steen bringen Stefanie mit „Symphonie“ zum Heulen

Dann ist Moses Pelham an der Reihe – der Rapper und Musikproduzent lässt allerdings lieber singen, als dass er selbst zum Mikro greift. Dafür hat er sich wie letzte Woche schon Cassandra Steen, Sängerin seiner Band „Glashaus“ ins Boot geholt. Pelham werkt am Sampler und spielt ein bisschen Percussion, während Steen den Song zur perfekten „Glashaus“-Nummer macht. Das nimmt Stefanie emotional sichtlich mit: Mit Tränen in die Augen bestaunt sie Pelhams Arrangement des Songs. „Cassandra ist einfach eine der besten Sängerinnen, die Deutschland zu bieten hat“, lobt die Besungene den Gast-Star. Alle pflichten ihr bei. Auch Moses kriegt Lob: “Moses ist ein Mastermind. Der hat eine Vision, und weiß wie er sie umsetzen will“, sagt Gentleman und legt nach: „Ich find den so knuffig. Das ist ein Knuffbär.“

Dann erzählte Kloß von harten Zeiten, der ersten Bandkrise. Mit dem Erfolg nahm die Geschäftsseite überhand, irgendetwas fehlte: „Irgendwann stellst du nach der vierten Platte fest, dass du mehr BWLer als Musiker bist“. Es ging um die Entscheidung: Entweder man löst sich auf – oder schaut, wo der Wurm drin ist und ändert etwas, erzählt die Sängerin. Silbermond entschieden sich für letzteres – und gingen dann mit dem Song „Leichtes Gepäck“ selbst auf die Bühne. „Give it to us“, schreit der sonst eher stille Paddy Kelly. Sie gaben es ihnen.

Für „Leichtes Gepäck“ holte Stefanie Kloß ihre Jungs von Silbermond auf die Bühne. (Bild: VOX/Markus Hertrich)
Für „Leichtes Gepäck“ holte Stefanie Kloß ihre Jungs von Silbermond auf die Bühne. (Bild: VOX/Markus Hertrich)

Die BossHoss-Cowboys hissen die weiße Fahne

Auch die Gastgeber dürfen ran – und die haben sich mit „Weiße Fahne“ einen Ballade ausgesucht, die so gar nichts mit ihrem Cowboy-Image zu tun hat. Souverän durchgezogen! Im Anschluss diskutiert die Gruppe über den politischen Hintergrund des Songs. Das Fazit von Kloß: „Es wird langsam Zeit dass wir zusammen rücken und sagen, wir lösen das Ding doch besser zusammen als alleine“.

Michael Patrick Kelly ist ein Krieger des Lichts

Eigentlich wollte Michael Patrick Kelly ja ebenfalls „Weiße Fahne“ singen – aber da hatten The BossHoss Vorrang. „Durftest du nicht… wir sind die Chefs“, scherzen die Cowboys. Er entschied sich dann für das Stück „Krieger des Lichts“. Das passt dennoch gut, erklärt er: „Kelly bedeutet auf Irisch ‚Krieger’!“. Zudem lebte Paddy“ ja einige Jahre als Mönch in einem katholischen Kloster – da macht der Titel doppelt Sinn. Seine Performance klingt wie eine etwas weichgespülte Version von U2 – Stadion-Pop, gut gemacht und weit weg vom Kelly-Family-Sound.

Mark Forster verblüfft mit sechs Händen

Für „Irgendwas Bleibt“ setzt sich zu guter Letzt Mark Forster ans Klavier – und holt sich gleich noch vierhändige Verstärkung. So wird aus dem Song eine atmosphärische und intensive Klavier-Ballade. Die Kollegen reagieren mit Staunen und, im Fall von Kloß, feuchten Augen. „Du bist echt ein ganz schön verrückter Typ, das ist ja unglaublich“, fällt sie ihm um den Hals.

Für Stefanie Kloß war es ein hochemotionaler Abend – und eine schwere Entscheidung, wer am Ende die Sieger-Ukulele bekommen sollte. Erstmal gab es großes Lob für alle – und dann später zwei Gewinner: Lena Meyer-Landrut und Mark Forster. Wie sich die beiden die Ukulele wohl aufteilen werden?

Das „Sing meinen Song“-Team 2017: Alec Völkel (Boss Hoss), Moses Pelham, Stefanie Kloß, Lena Meyer-Landrut, Gentleman, Paddy Kelly, Mark Forster und Sascha Vollmer (The Boss Hoss, v.l.n.r.) (Bild: Vox/Markus Hertrich)
Das „Sing meinen Song“-Team 2017: Alec Völkel (Boss Hoss), Moses Pelham, Stefanie Kloß, Lena Meyer-Landrut, Gentleman, Paddy Kelly, Mark Forster und Sascha Vollmer (The Boss Hoss, v.l.n.r.) (Bild: Vox/Markus Hertrich)