Singapur: Hafenarbeiter wegen Ein-Dollar-Schmiergeld angeklagt

Die Angeklagten haben an einem Hafen in Singapur gearbeitet. (Bild: AP Photo)
Die Angeklagten haben an einem Hafen in Singapur gearbeitet. (Bild: AP Photo)

Zwei chinesische Gastarbeiter stehen in Singapur derzeit vor Gericht. Die Gabelstaplerfahrer sollen Bestechungsgelder von umgerechnet 0,64 Euro angenommen haben, um die Be- und Entladung von Containern termingerecht zu gewährleisten. Ihnen drohen trotz der geringen Schadenshöhe hohe Geld- und Gefängnisstrafen.

Die Gabelstaplerfahrer Chen Ziliang und Zhao Yucun haben am Hafen von Singapur Container be- und entladen. Für eine termingerechte Arbeit sollen sie von LKW-Fahrern mehrmals einen Singapur-Dollar (knapp 64 Cent) verlangt haben. Nun stehen sie vor Gericht. Bei einer Verurteilung drohen den 47 und 43 Jahre alten Männern harte Strafen: “Jede Person, die wegen Korruption verurteilt wird, kann mit Geldstrafen von bis zu 100.000 Singapur-Dollar oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder beidem bestraft werden”, schreibt das Amt für Korruptionsbekämpfung in einer offiziellen Stellungnahme.

Singapur gilt als weitgehend korruptionsfrei

Singapur gilt weltweit als eines der Länder mit der geringsten Korruption. Laut dem Verein “Transparency International” belegt der asiatische Stadtstaat im internationalen Vergleich zusammen mit Schweden den 6. Platz der Länder mit der besten Korruptionsbilanz – weit vor Deutschland auf Platz 12. Das Land mit der geringsten Korruption ist demnach übrigens Neuseeland. Die hintersten Ränge belegen Syrien, der Südsudan und Somalia.

Den guten Ruf will Singapur offenbar nicht einbüßen. “Bestechungsgelder jeglicher Höhe werden nicht toleriert”, schreibt das Amt für Korruptionsbekämpfung.