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Skandal in Ungarn: Kamerafrau tritt Flüchtling zu Boden

Nach dem Tritt der Kamerafrau stürzt der Flüchtlingsvater mit seinem Kind zu Boden.

Eine Kamerafrau scheint in Ungarn einen rennenden Flüchtling mutwillig umgetreten zu haben. Der Vorfall ereignete sich am Dienstag in Rözke in der Nähe der serbischen Grenze. Hier wurden Hunderte Flüchtlinge von der Polizei in einem Auffanglager festgehalten. Die Männer, Frauen und Kinder durchbrachen schließlich die Absperrung und rannten quer über eine Wiese während Polizisten versuchten, sie aufzuhalten.

Ein Video, das der RTL-Reporter Stephan Richter gestern aufnahm, beweist die schlimme Tat: Als ein Flüchtling mit einem kleinen Kind auf dem Arm vor einem Polizisten flieht, streckt eine Kamerafrau, die die Szene vorher nur filmte, ihr Bein aus. Der Mann stolpert und stürzt zu Boden. Weitere Aufnahmen belegen, dass es sich hierbei nicht um ein Versehen handelte: Auch in anderen Situationen trat die Kamerafrau ganz gezielt nach einem jungen Mann und einem kleinen Mädchen, die an ihr vorbei liefen.

Die Nachricht der brutalen Kamerafrau verbreiteten sich schnell in den sozialen Netzwerken, zahlreiche User zeigten sich empört. Bei Twitter kommentierte Stephan Richter die Reaktionen auf seine Videoaufnahme: "Ich habe viele Fragen zu meinem Video mit der Kamerafrau bekommen. Nein! Ich kenne sie nicht und das ist nicht meine Kollegin!"

Wie unter anderem "Spiegel Online" berichtet, kam inzwischen heraus, dass es sich bei der Kamerafrau um eine Mitarbeiterin des Senders "N1TV" handelt, einem Kanal, der der rechtsextremen ungarischen Jobbik-Partei nahesteht. Nach dem Social Media-Aufruhr ließ der Sender laut "Spiegel" auf seiner Internetseite mitteilen: "Die Mitarbeit der Kamerafrau ist heute mit sofortiger Wirkung beendet worden. Damit ist der Fall für uns abgeschlossen."

Bild Copyright: Reuters