"Skinny Jokic" - die NBA staunt über einen Cola-Junkie

In der NBA scheint sich während der Corona-Pause ein Trend entwickelt zu haben. Denn nicht nur James Harden hat deutlich an Körpergewicht verloren.

Seine circa neun Kilogramm, die der Superstar der Houston Rockets durch hartes Training abgespeckt hat, sind jedoch nichts gegen die geschätzten 20 Kilo, die Nikola Jokic nun nicht mehr mit sich rumschleppen muss.

Doch anders als bei Harden ist bei dem Serben nicht bekannt, wie es zum starken Gewichtsverlust gekommen ist.

Gewichtszunahme nach der WM 2019

Fakt ist jedoch: Jokic gerät nicht zum ersten Mal wegen seiner Figur in die Schlagzeilen.

Wie er einmal in einem Interview verraten hat, war er als Jugendlicher ein wahrer Cola-Junkie. "Ich habe jeden Tag drei Liter Cola getrunken. Nach dem Training habe ich ein Glas nach dem anderen getrunken. Ich konnte nicht aufhören", sagte der Center, der 2014 an 41. Stelle gedraftet wurde.

In den offiziellen Spielerdaten der NBA wird Jokic mit 128,8 Kilo geführt. Diese Angabe stammt von vor Saisonbeginn. Damals gab es ein wenig Aufregung, da der 25-Jährige mit auffallend erhöhter Körperfülle von der WM zu den Denver Nuggets zurückkehrte.

Wie bei den internationalen Titelkämpfen, als er mit Serbien enttäuschte, ließen Jokics Leistungen auch in den ersten Wochen der Regular Season zu wünschen übrig. Erst im Lauf der Spielzeit, die seit März wegen der Corona-Pandemie unterbrochen ist, hat er zu alter Stärke zurückgefunden.

Vor- und Nachteile im Spiel von Jokic

Möglicherweise erinnerte sich der "Joker" an jene Phase im Herbst 2019. Denn nun bringt er wohl nur noch knapp über 100 Kilo auf die Waage.

Die Frage ist: Werden er und die Nuggets von "skinny Jokic" profitieren oder könnten sich daraus Nachteile ergeben?

Der 2,13 Meter große Koloss dürfte auf jeden Fall ein wenig an Robustheit und körperlicher Präsenz einbüßen. Insbesondere bei einer seiner Stärken, dem Spiel mit dem Rücken zum Korb, könnte sich das negativ auswirken.

Dafür könnte Jokic über eine höhere Agilität verfügen – ein klarer Vorteil im Face-to-Face-Spiel mit dem Gegner ebenso wie in der Defensive, wo er noch Luft nach oben hat.

Jokic überragender Nuggets-Spieler

Sollte seine Fitness passen und er bereit sein, sein Spiel ein wenig umzustellen, könnte Jokic eine stärkere Waffe sein als ohnehin schon.

Denn mit durchschnittlich 20,2 Punkten, 10,2 Rebounds und 6,9 Assists pro Spiel ist er Denvers produktivster Akteur in der laufenden Saison.

Will Coach Mike Malone dem ganzen Team einen Schub verpassen, so könnte er mit einem agileren Jokic eine höhere Geschwindigkeit ins Spiel der Nuggets bringen. Das Personal dafür hat er dank athletischer Typen wie Jamal Murray, Will Barton, Gary Harris und Jerami Grant zur Verfügung.

Mit 43 Siegen aus 65 Spielen und Platz drei in der Western Conference standen die Nuggets vor der Corona-Unterbrechung aussichtsreich da. Am 30. Juli wollen sie ihre Titeljagd fortsetzen.

Positiver Corona-Befund nach Kontakt mit Djokovic

Ein Aspekt im Hinblick auf Jokic trübt jedoch die Vorfreude ein wenig. Der Big Man ist positiv auf Corona getestet worden – und das, nachdem er Kontakt zu seinem Landsmann Novak Djokovic hatte, der mit seiner Adria Tour inklusive Party massive Kritik ausgelöst hatte.

Aus diesem Grund wird Jokic später als seine Teamkollegen nach Disney World reisen, wo sich die NBA-Teams auf den Restart vorbereiten.

Doch davon wird sich auch ein deutlich schlankerer Jokic nicht aufhalten lassen.