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Skurriler Diebstahl: Klobrillen verschwinden aus Bundesinnenministerium

Aus dem Neubau des Bundesinnenministeriums wurden Sanitätsausstattung gestohlen.

Nach der BND-Zentrale ist nun auch das Bundesinnenministerium zum Tatort geworden: Diebe haben sich offenbar Zugang zum Neubau verschafft und im großen Stil Waren abtransportiert. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Computer oder andere technische Spielereien - die Ganoven haben es stattdessen auf Klobrillen abgesehen.

Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, lag der Fokus der Kriminellen auf Wasserhähnen, Klobrillen und Klorollenhaltern. So klagte ein Ministeriumssprecher: "In den letzten Tagen vor dem Umzug, insbesondere im Zuge der Möblierung und Endreinigung der Büros, kam es in Einzelfällen zu Beeinträchtigungen der Nutzungsfähigkeit von Sanitäranlagen."

Von den Dieben fehlt derzeit noch jede Spur. Inzwischen seien die fehlenden Sanitätsausstattungen aber ersetzt worden, sodass die Mitarbeiter, die Ende April das Bundesinnenministerium in Alt-Moabit bezogen haben, die Waschräume wieder ohne Einschränkungen nutzen können. Bei der Polizei seien unterdessen diesbezüglich 34 Strafanzeigen eingegangen. Wie hoch der Schaden ist, konnte sich der Sprecher noch nicht beziffern. Dieser müsste noch ermittelt werden.

Erst im März dieses Jahres war in die neue BND-Zentrale eingebrochen und mehrere Wasserhähne entwendet worden. Bei einer routinemäßigen Prüfung der Wasserleitungen war es zu einem großflächigen Wasserschaden gekommen, der unter anderem 38 Büros beschädigt hatte. Immerhin aus diesem Vorfall hat man gelernt: "Aus Sicherheitsgründen wurde das Wasser erst kurz vor dem Umzug und nach einer umfassenden Kontrolle der Wasserentnahmestellen und Abflüsse angestellt", so ein Ministeriumssprecher. Somit konnte immerhin ein Wasserschaden umgangen werden.

Uneinigkeit herrscht bislang hinsichtlich der Schuldzuweisung, so sieht das Bundesinnenministerium die Verantwortung beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) sowie der Bundespolizei: "In ihrer Verantwortung lag es, Gefahren abzuwehren, die von außen auf das Schutzobjekt einwirken können." Das BBR hingegen weißt jegliche Kritik zurück, immerhin war der Neubau zum Zeitpunkt des Diebstahls bereits an das Bundesinnenministerium übergeben.