SMS für ein gerettetes Leben

Schwedische Blutspender erhalten Nachricht bei Einsatz ihrer Konserve

Haben Sie sich nach einer Blutspende schon einmal gefragt, ob Ihre gute Tat auch wirklich einem kranken Menschen zugute gekommen ist? Blutspender in Schweden haben darüber Gewissheit. Sie erhalten eine SMS, wenn ihre Blutkonserve bei der Rettung eines Menschenlebens geholfen hat. Damit soll auch der sinkenden Zahl von Spendern entgegengewirkt werden.

Blutspender erhalten in Schweden ganz besondere SMS (Bild: thinkstock)
Blutspender erhalten in Schweden ganz besondere SMS (Bild: thinkstock)

Kleine Botschaft, enorme Wirkung: Eine simple SMS macht in Schweden Blutspender zu tatsächlichen Lebensrettern. Sie werden benachrichtigt, wenn ihre individuelle Blutkonserve einem Patienten zugute gekommen ist. „Vielen Dank!“, beginnt die automatische Benachrichtigung. Sie enthält das genaue Datum, an dem ein kranker Mensch das gespendete Blut erhalten hat.

Die Stockholmer Blutspendezentrale ist stets bemüht, den Dienst der Spender zu würdigen, wie Sprecherin Karolina Blom Wiberg der Zeitung „The Independent“ sagte. Positivem Feedback kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Wer genau weiß, einem Mitmenschen geholfen zu haben, wird eher wieder Blutspenden – so die Theorie hinter der Aktion.

Der Erfolg scheint dem Programm Recht zu geben. Vor drei Jahren wurde in Stockholm mit den SMS-Benachrichtigungen begonnen. Einige Empfänger posteten Fotos von den unerwarteten Botschaften in sozialen Netzwerken und trugen auf diese Weise zu einer breiteren Debatte bei. Ermutigt von den positiven Auswirkungen schließen sich mittlerweile landesweit immer mehr Regionen dem Vorbild an.

Damit soll vor allem der stetig sinkenden Zahl von Blutspendern entgegengewirkt werden. Ein weltweit gefährlicher Trend, denn Blutkonserven sind nur rund fünf Wochen lang haltbar. Regelmäßiger Nachschub ist daher entscheidend. Denn immer noch gibt es keinen gleichwertigen künstlichen Ersatz. Angesichts des demografischen Wandels rechnen Experten mit einem künftig steigenden Bedarf. Jede fünfte Spende geht übrigens an Krebspatienten.

In Deutschland hat etwa jeder zweite Erwachsene schon einmal Blut gespendet. Infrage kommen gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 68 Jahren. Frauen dürfen vier Mal, Männer sechs Mal im Jahr Blut spenden.