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"Wenn ich so einen Body hätte ...": Bohlen beleidigt "DSDS"-Kandidatin

Knapp, knapper, zu nackt: Dass manche Ladys ihren Auftritt vor der "DSDS"-Jury offenbar mit einer Nachtclub-Bewerbung verwechseln, kann nerven. Dass RTL-Urgestein Dieter Bohlen aber fieses Bodyshaming betrieb, um einer Kandidatin sein Missfallen zu vermitteln, hinterlässt einen üblen Beigeschmack.

Man nehme Selbstüberschätzer, Paradiesvögel, sympathische Talente, Sexbomben, ein paar Schlagerfans und mindestens einen, wie der Off-Sprecher zugab, "Quotenknasti" - fertig sind die Vorrunden-Castings von "Deutschland sucht den Superstar". Auch die neueste Folge der RTL-Castingshow wartete wieder mit dieser bunten Mischung auf, wobei die Sexbombe diesmal für eine Überraschung sorgte.

Sunnyboy und Quotenknasti

Bleiben wir aber zunächst bei den Sunnyboys. Etwa Liron Blumberg (16), der als Ältester von fünf Geschwistern schon mal einen kleinen Fanclub hinter sich wusste. "When I Was Your Man" von Bruno Mars sang er eine Oktave tiefer als das Original, mit "Someone You Loved" (Lewis Capaldi) konnte er aber immerhin die männlichen Juroren überzeugen. Sogar viermal Ja heimste mit Ramon Zamani-Pour (23) ein anderer Bruno-Mars-Interpret ein. Er sang "Grenade" sowie Michael Jacksons "Dirty Diana" und bekam dafür viel Lob, darunter ein "Hammer-Ja" von Dieter Bohlen und ein "Respekt!" von Pietro Lombardi.

Als Sunnyboy und "Quotenknasti" gleichzeitig entpuppte sich der Bayer Daniel Kirchhoff (30), der drei Jahre wegen Drogenhandels im Gefängnis gesessen, nun aber eine "Transformation" hinter sich hatte, die nicht nur Xavier Naidoo glaubwürdig erschien. Was sein Talent angeht, was die Jury geteilter Meinung: Naidoo und Nechiti stimmten für Nein, Lombardi und Bohlen für Ja. Pech für Daniel: Er hatte auf den Naidoo-Joker gesetzt und war damit raus.

Schrill gewinnt ... nicht immer

Die Paradiesvogel-Rolle übernahm der gelernte Koch und Hair-and-Make-up-Artist Kosta Kreativa (28), der derzeit ganz unglamourös in einer Bank arbeitet - und bald vielleicht auf einer Bühne? Zu Pietro Lombardis "großer Überraschung" sang er Calum Scotts "Dancing On My Own" nämlich richtig gut und kam einstimmig in den Recall.

Doch nicht immer ist Exzentrik von Erfolg gekrönt. Elena Abdullaeva (18) konnte mit ihrer schrillen Darbietung von Within Temptations "Mother Earth" kein Jurymitglied für sich einnehmen. Als habe man "Micky Maus durch den Fleischwolf gedreht", empfand Dieter Bohlen ihren Gesang. Unauffälliger, aber genauso wenig überzeugend war Ann-Sophie Kemmerling (19) mit Tim Bendzkos "Keine Maschine". Gelohnt hat sich das Casting für sie trotzdem, denn sie wurde von ihrem Idol überrascht, dem letztjährigen Top-10-Kandidaten Jonas Weisser (19). "Du hast die Jury entertaint", kratzte der höflich ein bisschen Lob zusammen.

"Wenn ich so einen Body hätte ..."

Von den Verliererinnen zu den Erfolgreichen: Paulina Wagner (23) sah laut Bohlen "bombe" aus und interpretierte die Vanessa-Mai-Version des Yvonne-Catterfeld-Hits "Für dich" ganz ordentlich. Zwar sei sie "nicht die beste Sängerin", fand Naidoo, aber der Gesamteindruck reichte für ein einstimmiges Weiterkommen. Ein solches erhoffte sich auch die Versicherungskauffrau und Underground-Wrestlerin Lydia Kelovitz (29) alias "Rude Lude", die mit Lack-Outfit und zwei Tänzerinnen zu Ginuwines "Pony" einen verruchten Auftritt hinlegte.

Der ließ Dieter Bohlen erst flüchten, dann schimpfen: "Mir hat's überhaupt nicht gefallen", polterte er nach Naidoos und Lombardis Lob für den erstaunlich guten Gesang, mit dem beide nicht gerechnet hatten. Für Bohlen erst mal kein Thema, er machte stattdessen den fitten, aber nicht ganz modelschlanken Körper der Österreicherin nieder: "Wenn ich so einen Body hätte wie du, hätte ich mich ziemlich bekleidet."

Ein gefährlicher Satz, wenn man bedenkt, wie viele mit ihrem Körper hadernde Teenies die Show gucken! Lydia überspielte ihre Gekränktheit: "Ich kann mir auch was anziehen." Darauf ging Bohlen ein: "Zieh dir was an und sing gleich noch mal ,Purple Rain'!" Gesagt, getan - Lydia organisierte sich Mamas Leggings und den Mantel einer Freundin, das Haar bändigte sie zu einem seriösen Zopf. Drei Ja-Stimmen hatte sie nun schnell sicher, und auch Dieter Bohlen musste letztlich zugeben, dass er ein Talent vor sich hatte. Dass sie einstimmig in den Recall kam, ließ Lydia Freudentränen in die Augen schießen. Manchmal ist die Devise eben: "No sex sells" ...