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So finde ich die richtige Sportart für mein Kind

Bewegung ist wichtig für die Gesundheit - das gilt auch für die ganz Jungen.

Kinder brauchen körperliche Aktivität, um sich gesund zu entwickeln und die Welt und ihren Körper kennenzulernen. Umso mehr Reize vom Bewegungsapparat zum Gehirn gelangen, desto besser können Nervenverbindungen aufgebaut werden. Zudem kann ein Mangel an Bewegung zu schwerwiegenden Problemen führen: Übergewicht, Haltungsschäden, ein schwaches Immunsystem, Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und eine geringere geistige Leistungsfähigkeit können die Folge sein.

Kinder benötigen sogar deutlich mehr Bewegung als Erwachsene. Während es im Erwachsenenalter ausreicht, zwei- bis dreimal pro Woche für ungefähr 60 Minuten Sport zu treiben, sollten sich Kinder jeden Tag ein bis zwei Stunden bewegen, um den Aufbau der organischen Funktionen nicht zu gefährden.

Um die bestmögliche Entwicklung der motorischen Fähigkeiten von Kindern zu ermöglichen, sind Sportkurse wichtig. Allerdings ist die Wahl der richtigen Sportart gar nicht so einfach - gerade in Anbetracht der unzähligen verschiedenen Angebote. Ganz wichtig hierbei ist: Nicht eigenmächtig entscheiden, sondern gemeinsam mit dem Kind zuvor über das Thema sprechen!

Verschiedene Sportarten besser als frühzeitige Spezialisierung

Gerade für den Anfang eignen sich sogenannte "Einstiegssportarten", also solche, die den Erwerb von Grundfähigkeiten ermöglichen. Das hilft dem Kind später dabei, weitere Sportarten zu erlernen. Zu den "Einstiegssportarten" zählen zum Beispiel Leichtathletik und Turnen. Außerdem ist es besser, mehrere unterschiedliche Sportarten auszuüben, als sich früh auf nur eine zu spezialisieren. Das hat sogar eine an der Universität von Indianapolis/USA durchgeführte Studie ergeben. Demnach erreichen Sportler, die zwischen sechs und 13 Jahren in mehreren Sportarten aktiv waren, später bessere sportliche Ergebnisse.

Der Grund dafür: Betreibt ein Kind mehrere Sportarten, kann es auch mehr athletische Fähigkeiten entwickeln. Darüber hinaus ist die Gefahr von Verletzungen bei einer frühzeitigen Spezialisierung höher.

Im Folgenden gibt SPORT1 einen Überblick über die beliebtesten Sportkurse für Kinder und zeigt, ab wie viel Jahren sie sinnvoll sind, wo man sie ausüben kann und welche Kosten anfallen.

Mannschaftssport wie Fußball, Handball, Basketball

Bei Mannschaftssportarten wie Fußball, Handball oder Basketball werden schon in frühen Jahren Fähigkeiten wie Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination geschult. Aber im Vordergrund steht hier der Teamgeist, der durch das Zusammenspiel gestärkt wird. Zudem wird die Kommunikation verbessert und Kinder lernen, Regeln zu akzeptieren und zusammenzuarbeiten.

Die Altersempfehlungen bei Mannschaftssportarten liegen teilweise weit auseinander. So können Kinder bereits ab drei Jahren zum Fußball gehen. Das wirkliche Handballtraining hingegen beginnt erst ab der E-Jugend, also ab acht Jahren. Allerdings gibt es auch in vielen Handball- oder Basketballvereinen Angebote für die ganz Kleinen. Meist handelt es sich hierbei eher um Spielen mit dem Ball mit vereinzelten Übungen, die an die eigentliche Sportart heranführen.

Mannschaftssportarten werden im Verein ausgeübt. Der jährliche Beitrag liegt meist zwischen 50 und 80 Euro.

Kampfsportarten wie Judo und Karate

Kampfsportarten schulen das Körpergefühl, die Koordination, die Konzentration und die Schnelligkeit des Kindes. Karate etwa kann schon ab drei Jahren ausgeübt werden, beim Judo liegt die Empfehlung des Deutschen Judo-Bunds bei fünf Jahren.

Die erste Prüfung kann beim Judo allerdings erst mit sieben Jahren abgelegt werden. Als Zeichen für das erfolgreiche Bestehen bekommen die kleinen Kampfsportler den ersten farbigen Gürtel. Ähnlich läuft es beim Karate ab. Judostunden werden sowohl in Kampfsportschulen als auch in gewöhnlichen Sportvereinen angeboten - allerdings unterscheiden sich die Beitragskosten oft stark und schwanken zwischen 60 und 150 Euro pro Jahr.

Für gewöhnlich dauert eine Judostunde 45 bis 60 Minuten und findet zweimal in der Woche statt. Benötigt wird lediglich ein Judoanzug, auf den Matten wird barfuß trainiert. Auch beim Karate wird ein spezieller Anzug getragen, der aus einer an der Hüfte geschnürten Hose und einer Jacke aus hellem Baumwollstoff besteht.

Turnen

Turnen gehört zu den "Einstiegssportarten" und legt den Grundstein für viele motorische Fähigkeiten. Der gesamte Körper wird trainiert, der Gleichgewichtssinn verbessert und die Kinder lernen, mit anderen zu kooperieren.

Zum Eltern-Kind-Turnen können Kinder schon mit ein bis drei Jahren. Danach wird in der Regel allein geturnt. Der Jahresbeitrag im Verein liegt bei rund 50 bis 70 Euro.

Leichtathletik

Leichtathletik ist durch das weite Spektrum der Disziplinen sehr vielseitig und trainiert gezielt die Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Körperkoordination. Bereits mit vier Jahren können Kinder zur Leichtathletik gehen und werden in der Regel spielerisch an die Sportart herangeführt. Die Grundbewegungsformen Laufen, Springen und Werfen werden geschult - eine Spezialisierung erfolgt anfangs erst einmal nicht.

Eine besondere Ausrüstung ist nicht nötig. Bequeme Sportkleidung und passende Schuhe sind ausreichend. Für die Mitgliedschaft im Verein wird ein Beitrag von rund 50 bis 70 Euro pro Jahr fällig.

Reiten

Reitkurse werden bereits für Kinder ab vier Jahren angeboten. Es macht Kindern nicht nur Spaß, sondern sie lernen auch, Verantwortung zu übernehmen. Denn ein Hauptbestandteil beim Reiten ist die Pflege der Pferde. Aber damit nicht genug: Auch das Gleichgewicht, die Fein- und Grobmotorik und die Haltung werden gefördert.

Allerdings handelt es sich beim Reiten nicht gerade um ein kostengünstiges Hobby. Eine Reitstunde kostet in der Regel zwischen zwölf und 20 Euro - der Preis kann aber auch noch deutlich höher ausfallen. Zusätzlich braucht das Kind eine Ausrüstung: Reithelm, Hose, Stiefel, Handschuhe und Gerte sind unverzichtbar. Wem regelmäßige Reitstunden zu teuer sind, kann sein Kind auch in die Reiterferien schicken. Der Urlaub auf dem Reiterhof stellt für viele Kinder ein unvergessliches Erlebnis dar.

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Reiten kann auch zum Teamsport werden - nämlich beim Voltigieren. Beliebt ist der Sport besonders bei Mädchen, ab circa sechs Jahren kann damit begonnen werden.

Schwimmen

Schwimmen können Kinder schon ab dem Säuglingsalter - an der Seite von Mama und Papa natürlich. Ab vier Jahren können Kinder dann richtig schwimmen lernen. Sie lernen die verschiedenen Schwimmtechniken wie Brust-, Kraul- und Rückenschwimmen aber auch Schwimmstile wie Schmetterling und Delphin.

Schwimmen stärkt nicht nur die Arm- und Rückenmuskulatur, sondern fördert durch das Zusammenspiel der verschiedenen Bewegungen auch die koordinativen Fähigkeiten. Durch den Kontakt mit anderen Kindern werden außerdem Kommunikation, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gesteigert.

Schwimmkurse sind unterschiedlich teuer, sie liegen zwischen 30 und 70 Euro. Bei regelmäßigen Stunden im Verein fällt ein monatlicher Beitrag von circa 60 bis 130 Euro an.

Tennis

Tennis ist für Kinder ab fünf Jahren zu empfehlen. Die Kleinen verbessern ihre Koordination, Beweglichkeit sowie Ausdauer. Durch positive Erlebnisse beim Spielen können außerdem das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestärkt werden.

Doch auch Tennis ist nicht gerade ein günstiges Hobby. Neben der Ausrüstung aus Schläger, Bällen und Schuhen müssen pro Stunde mit rund 15 bis 30 Euro gerechnet werden.

Ballett und Tanzen

Nicht nur kleine Mädchen, sondern auch viele Jungen tanzen gerne. Bei den Sportarten Tanzen und Ballett kann ein Kind sein Körpergefühl fördern. Es bringt nicht nur Spaß mit sich, sondern verbessert auch die soziale Kompetenz indem die kleinen Tänzer sich aufeinander einstellen müssen und viel Selbstdisziplin gefordert wird.

Mit dem Ballett oder Tanzen können Kinder bereits mit drei bis vier Jahren beginnen. Allerdings sind Ballettstunden in einer Ballettschule oder in einem Turnverein nicht unbedingt günstig. Meist liegen die Kosten pro Monat bei 30 bis 50 Euro. Hinzu kommen die Kosten für das Equipment. Schläppchen, Strumpfhose, Body, Rock und eine Wickeljacke gehören zur Ausrüstung dazu. Die gesamte Ausrüstung ist aber nicht von Beginn an notwendig. Daher sollte man vorab nicht mehr als ein paar Ballettschläppchen kaufen, bis sicher ist, dass das Kind für längere Zeit beim Ballett bleiben will.

Bei der Wahl der richtigen Sportart sind kaum Grenzen gesetzt. Die zahlreichen Angebote machen eine Auswahl aber auch nicht leicht. Auf jeden Fall sollte das Kind selbst entscheiden, welchen Sport es ausüben möchte und Eltern sollten nicht eine Richtung vorgeben. Bei schüchternen Kindern ist es ratsam, in den ersten Trainingsstunden dabei zu bleiben - das ermöglicht auch gleich mehr Zeit mit der Familie. Auch gemeinsam mit einem Freund eine neue Sportart auszuprobieren, kann bei der Eingewöhnung helfen.