So funktioniert der digitale Impfpass
Geimpfte und Genesene sollen wieder mehr Freiheiten bekommen. Als Nachweis für Immunität gilt dann der Impfpass. Damit der fälschungssicher wird, steht eine digitale Variante in den Startlöchern.
Gute Aussichten für Geimpfte und Genesene – für sie werden die Corona-Regeln gelockert. Shoppen, Frisörbesuche und Grenzübergänge sind dann ohne Negativtest möglich.
Eine Impfung können Personen derzeit nur mit dem Stempel im gelben Impfpass nachweisen. Doch der gilt nicht als fälschungssicher.
Eine digitale Variante soll das ändern. Das elektronische Zertifikat soll dann sowohl als Impfnachweis dienen, als auch bei einer überstandenen Corona-Erkrankung als Immunitätsnachweis.
Informationen zur Impfung
Der digitale Impfnachweis wird personalisiert sein und kann via Corona-App oder einer weiteren App auf dem Smartphone gespeichert werden. Ein Code soll Informationen zum Impfstoff und Impfzeitpunkt enthalten.
Geimpfte und Genesene erhalten vom Impfzentrum, Krankenhaus oder ihrem Arzt ein Zertifikat mit einem sogenannten Impfbescheinigungstoken. Das ist ein 2D-Barcode, der nur einmal lesbar ist und in die Handy-App übertragen wird.
Aus Datenschutzgründen ist dauerhaft nur eine dezentrale Speicherung auf dem Smartphone des Nutzers vorgesehen. Die digitalen Impfnachweise werden nur temporär im Impfprotokollierungssystem erstellt und anschließend gelöscht.
Ein zentrales Impfregister ist nicht geplant, jeder soll selbst entscheiden können, ob und wann er den digitalen Impfnachweis löscht.
Der gelbe, analoge Impfpass ist weiter gültig
Der gelbe Impfausweis behält weiterhin seine Gültigkeit. Die digitale Variante ist ein freiwilliges Angebot. Sollten Geimpfte kein Smartphone besitzen oder es verloren haben, soll der Impfnachweis laut dem Bundesministerium für Gesundheit auch über das „bekannte gelbe Heft“ möglich sein.
Wie läuft die Prüfung des Nachweises ab
An allen Stellen, an denen ein Impfnachweis notwendig ist, etwa bei einem Restaurantbesuch oder auf Reisen, zeigen Nutzer ihr Smartphone vor. Dienstleister, die den Impfstatus überprüfen möchten, nutzen eine Prüf-App. Die zeigt dann den Namen der jeweiligen Person an und ob die Impfung gültig ist. Mithilfe des Personalausweises wird dann überprüft, ob der Nachweis auch auf die entsprechende Person ausgestellt ist.
Familienfreundliche Speicherung
Um die Handhabung für Familien zu erleichtern, ist es vorgesehen, dass Impfnachweise von Partnern und auch Kindern zusammen auf einem Smartphone gespeichert werden können.
Wann wird der digitale Impfpass verfügbar sein?
Das Bundesgesundheitsministerium rechnet damit, dass der digitale Impfnachweis spätestens Ende des zweiten Quartals 2021 bereitgestellt werden kann. Wer bis dahin schon das zweite Mal geimpft ist, erhält das Zertifikat nachträglich von der jeweils ausstellenden Institution.
Video: Bundestag beschließt Erleichterungen für Corona-Geimpfte