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"So was Gefährliches habe ich noch nie gesehen!": Schwertschlucker schockt bei "Das Supertalent"

Höher, schneller, weiter. Kennt man aus dem Sport. Bei "Das Supertalent" geht's um andere Attribute. Diesmal um "spektakulärer, unglaublicher - lebensgefährlicher!" Und wie immer auch um "skurriler, doofer, peinlicher."

Wenn Dieter stöhnt und Bruce schreit, dann ist es wieder mal soweit: Dann ziehen bei "Das Supertalent" die wirklich außergewöhnlichen Kandidaten Publikum und Jury in ihren Bann. War es beim letzten Mal ein nackter Hintern, der für Atemnot sorgte, so ließen diesmal lebensgefährliche Darbietungen Lachen und Begeisterungsrufe im Halse stecken bleiben - und noch einiges mehr. Ein Langschwert zum Beispiel!

Alexandr Magala: Show auf Leben und Tod

"Das Supertalent" muss Superlative bieten, das ist der Fluch der guten Entertainment-Tat. So gesehen war Alexandr Magala (30) ein Segen. Er fand seinen Weg aus Moldawien nach Los Angeles und erfüllte sich nun "einen Lebenstraum": "Ich wollte immer bei 'Das Supertalent' antreten!" Der Mann kann euphorisch, man muss das aber relativieren: Alex hat eigene Einträge bei Wikipedia und der International Movie Database (IMDB). "Das Supertalent", beziehungsweise internationale Ableger der vom Briten Simon Cowell 2006 erfundenen Show "Got Talent", lief oder läuft in 55 Ländern. In sechs davon hat Alexandr als Schwertschlucker teilgenommen.

2014 hat er die russische Supertalent-Variante gewonnen. In England und Italien erreichte er das Finale, in der Ukraine das Halb- und in Amerika das Viertelfinale. In Deutschland kam er nun mit drei fetten Jas auch in Finalnähe. Der "Supertalent-Globetrotter", das muss klar gesagt werden, hat alle Finalehren verdient. Denn er ließ seinem Versprechen ("Ich werde eine Show zeigen, die Deutschland noch nie gesehen hat!") spektakuläre Taten folgen, nämlich nicht weniger als eine Show auf Leben und Tod. Wer Dieter Bohlen fast sprachlos macht und ihn zum fast ehrfürchtigen Japsen bringt - "So was Gefährliches habe ich noch nie gesehen!" -, der hat was drauf!

Schwert im Hals, Messer in der Nase

Schwertschlucken allein ist ja schon spektakulär. Aber Alexandr treibt es auf die Spitze. Die einer Kletterstange. Und von der lässt er sich, Langschwert in der Speiseröhre, kopfüber runterfallen - und landet so, dass der Schwertknauf zwei lumpige Zentimeter über dem Boden schweben bleibt. Die Jury hätte es beinahe vor prickelndem Entsetzen von den Hockern geweht, das Publikum kreischte auf. Die Einschaltquote dürfte vor Freude einen Salto geschlagen haben - alles richtig gemacht, RTL.

Alexandr war diesmal nicht der einzige, der mit (seinem) Leib und Leben spielte. Moisés Ugidos (33) trat als "Tänzer" auf die Bühne, erwies sich dann aber als Extrem-Knochenverbieger. Juror Bruce Darnell durfte sogar selbst Hand an Moisés Daumen legen und den nach Herzenslust verbiegen. Und was macht der Performer, wenn das alles nicht reicht: Er steckt sich ein Messer in die Nase und lässt sich zum Finale in einem selbst erzeugten Flammenball grillen. "So was wie dich habe ich noch nie gesehen", war Bruce baff. Er wird's im Finale vielleicht nochmal zu sehen bekommen.

Dieter dient sich als Bodyguard an!

Tiere waren diesmal nicht im Programm. Abgesehen vom "singenden Bierzapfer" Thorsten Hübner, der sich im Bärenkostüm zum Affen machte. Und von "Supertalent"-Jubilar Manuel Sass (zum fünften Mal dabei), der sich als "Biene Maja" völlig talentfrei verflog (leider 2020 aber wiederkommen will).

Beinahe logische Folge: Diesmal gab's mehr Kinder! Bei der dynamischen Hip-Hop- und Streetdance-Truppe "Dance A.kt" gleich ein gutes Dutzend. Die Kids begeisterten mit ihrer Performance (Bruce: "Das hatte Broadway-Charakter!") - trotz der peinlichen Mütter, die im Publikum als Fanclub komplett ausrasteten. Und auch unter 25 "Akrobatik Masters" aus Augsburg, die in ihrer Darbietung Tanz, Turnen und Akrobatik verbinden, waren viele Kids - und auch sie kamen weiter.

Als Solistin überragte Keisi Bardhi. Die Achtjährige ist erst seit April 2019 in Deutschland (spricht aber, so Dieter, schon "besser Deutsch als Bruce") und betreibt erst seit einem Jahr ihren Sport, die Boden- und Handstandakrobatik. Und sie hat's drauf - Dieter erkannte sofort "Das ist ein Naturtalent!". Und sollte Keisi mal in der Schule Probleme mit mobbenden Buben haben, dann steht Dieter parat: "Wenn dir einer doof kommt, dann komm ich und verhau den. Sag allen: Du hast einen neuen Freund und der heißt Dieter Bohlen!" Ein Pop-Titan als Bodyguard. Könnte schlimmer kommen.

"Cheri Cheri Lady" auch rückwärts ein Hit!

Die Artistik dominierte diesmal. Auch beim kubanischen Duo "Dust in the Wind", das waghalsige Bodenakrobatik mit feenhafter Eleganz verband. Ebenso bei der "Russian Cradle" genannten Nummer von Max und Partner Briscoe ging es um Akrobatik. In sieben Metern Höhe (Dieter: "So hoch war bei uns noch niemand!") schleudert der eine den anderen in waghalsigen Manövern durch die Luft. Atemberaubend!

Gesungen wurde relativ wenig. Backy Negahban (36) sorgte mit seiner gefühlvollen Version von Tim Bendzkos "Ich laufe" für feucht glänzende Augen bei Sarah Lombardi und Lob von Dieter ("Boah, du hast so eine fette Stimme und dabei auch noch fett Gefühl!").

John Austin (49) dagegen verblüffte. Sein Talent - er kann Lieder rückwärts singen - wirkt beim ersten Hören schräg (Sarah: "Hört sich an, als sei er betrunken."). Erst, wenn man seine Rückwärtsaufnahme rückwärts (also vorwärts, alles klar?) spielt, wird klar, welch sensationelle Leistung er vollbringt. Er überzeugte mit "The Time of my Life". Als Zugabe sang er "Cheri Cheri Lady". Dieter war stolz. Auf sich: "Boah, was muss das für ein guter Komponist sein, wenn sein Lied sogar rückwärts noch so geil klingt."