So geht es mit dem Schweizer "Tatort" weiter

Mit dem Schweizer "Tatort"-Team aus Luzern geht es langsam, aber sicher dem Ende entgegen. "Friss oder stirb" war bereits der vorletzte Fall von Flückiger und Ritschard. Doch wie geht es jetzt überhaupt weiter?

Zum vorletzten Mal flimmerte am Sonntagabend ein "Tatort" aus Luzern über die TV-Geräte. Reto Flückiger (Stefan Gubser, 61) und Liz Ritschard (Delia Mayer, 51) werden nach einem allerletzten Film im kommenden Jahr nicht mehr als Schweizer Kommissare zu sehen sein. Doch wie geht es dann im Schweizer Ableger der beliebten Krimi-Reihe weiter? Bereits seit Anfang des Jahres ist klar: Das Luzern-Team hat ausgespielt. Vor allem die miesen Quoten sollen dem Standort ein Bein gestellt haben. Der Knackpunkt des seit Jahren siechenden Luzern-Krimis war Anfang 2018 ein überambitioniertes Experiment. Der Film "Die Musik stirbt zuletzt" ging gehörig nach hinten los.

Zwar gewann man damit sogar einen Regiepreis und heimste viel Kritiker-Lob ein, doch die 88 Minuten ohne Schnitt und viel Improvisation fielen beim Zuschauer gnadenlos durch. Nur knapp fünf Millionen Zuschauer und teils hämische Kommentare im Netz läuteten das endgültige Aus des Luzerner "Tatorts" ein. Für die Schauspieler offenbar gar kein größeres Problem: Gubser sah nach so vielen Folgen das Entwicklungspotenzial seiner Rolle erschöpft: "Reto Flückiger hat seinen Höhepunkt erreicht", sagte er der "Schweizer Illustrierten".

Ein Luzern-Krimi steht noch aus

Kollegin Mayer sagte der "Bild": "Wir hatten eine intensive Zeit miteinander, aber fast acht Jahre sind eine lange Zeit. Es ist immer gut, die Party zu verlassen, bevor die Stühle auf dem Tisch stehen und gefegt wird." Der letzte Luzern-Krimi wurde im November abgedreht. "Der Elefant im Raum" soll Medienberichten zufolge bereits im Frühjahr 2019 gesendet werden, einen genauen Termin gibt es bislang aber noch nicht. Anschließend ist allerdings noch lange nicht Schluss mit dem Schweizer Ableger der beliebten Krimi-Reihe.

Neues "Tatort"-Team in Zürich

Das neue Team wird später in Zürich übernehmen und wie gewohnt zwei Filme pro Jahr beisteuern. Wie das Konzept aussehen wird, ist bislang aber noch nicht klar. Man wolle "eine stimmige Welt kreieren" und brauche deswegen noch Entwicklungsarbeit, ließ der SRF verlauten. Bislang gibt es noch keine Namen der Schauspieler oder einen bestätigten Drehtermin. Man darf gespannt sein, wie der Schweizer "Tatort" in die Zukunft gehen wird. Bei aller berechtigten Kritik an der Entwicklung des Luzern-Teams: Die Fußstapfen von Flückiger und Ritschard sind nicht gerade klein...

Foto(s): ARD Degeto/ORF/Daniel Winkler