„So geht es nicht weiter“ - Top-Grüne offen für Koalition mit CDU, Söder reagiert: „Das ist schlichtweg peinlich“

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.Peter Kneffel/dpa

Die Spitze der Grünen-Bundestagsfraktion hält nach der Bundestagswahl 2025 auch ein Bündnis mit der Union für möglich. Dafür stellt Co-Fraktionschefin Katharina Dröge schon mal vier Bedingungen. CSU-Chef Söder hat dazu eine klare Meinung.

„Für uns ist klar: So geht es in einer künftigen Regierung nicht weiter“, sagt Dröge der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir werden sehr genau prüfen, welche Koalition wir nach der nächsten Bundestagswahl eingehen.“

Top-Grüne nennt vier Bedingungen für künftige Koalitionen

Dafür stellen die Grünen schon mal vier Punkte als Forderung auf: „Bedingung für eine Regierungsbeteiligung der Grünen wird sein, dass die Partner respektvoll, vertrauensvoll, verbindlich und kollegial miteinander umgehen. An diesen vier Punkten werden wir Koalitionspartner und eine Regierungsbeteiligung messen“, sagt Dröge weiter. „Wir schließen damit niemanden aus“, kündigt Dröge an. „Das kann auch bei der FDP und SPD erfüllt sein. Aber es sind auch andere Konstellationen und Koalitionen denkbar – auch mit der CDU“, sagt Dröge weiter.

Die Grünen zeigen sich damit 13 Monate vor der Wahl offen für einen neuen Partner im Bund. „Dafür müssen wir offen sein, denn es muss sich ja bei der Wahl erst mal zeigen, wie sich überhaupt eine Mehrheit bilden lässt“, sagt Dröge.

Söder reagiert auf Grünen-Aussage zu Koalition mit CDU: „Schlichtweg peinlich“

Für CSU-Chef Markus Söder ist eine Koalition mit den Grünen dagegen weiter ausgeschlossen: „Die Ampel gehört dringend abgelöst - und die Grünen sind der ideologische Kern dieser Regierung. Deshalb darf es keine Fortsetzung für die Grünen in Regierungsverantwortung geben“, schrieb der bayerische Ministerpräsident auf der Plattform X.

Gegenüber der „Bild“ wurde Söder noch deutlicher: „Das Anbiedern der Grünen an die Union ist schlichtweg peinlich“, sagte er und griff dann Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck an. Er warf ihm mit Blick auf den Ausstieg aus der Kernkraft und das Heizungsgesetz vor, der „schlechteste Wirtschaftsminister in der Geschichte des Landes“ zu sein.

Auch Nouripour zeigt sich offen: „Natürlich kann man nichts ausschließen“

Nach aktuellen Umfragen hat die Koalition aus SPD, Grünen und FDP ihre Mehrheit verloren. Auch Grünen-Chef Omid Nouripour deutet die Bereitschaft für neue Konstellationen an.

„Wir müssen nach der Bundestagswahl offen sein, natürlich kann man nichts ausschließen“, sagt Nouripour der SZ. „Auch weil die Veränderungen in der Parteienlandschaft Dreierkonstellationen wahrscheinlicher machen. Die Voraussetzung dafür ist, dass alle bereit sind, die Verantwortung, die sie übernehmen, auch auf Dauer zu tragen und Entscheidungen nicht ständig aufzumachen.“