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So kontrovers reagieren Leipziger Jugendliche auf geplante Abschiebung eines Mitschülers

Erfolgreiche Integration reicht oft nicht, um eine Abschiebung abzuwenden. (Bild: ddp)
Erfolgreiche Integration reicht oft nicht, um eine Abschiebung abzuwenden. (Bild: ddp)


Seit zwei Jahren wohnt Luan mit seinen Eltern in Leipzig, doch nun droht dem 18-Jährigen die Abschiebung zurück in den Kosovo. Dabei würde er auch von seiner schwer kranken Mutter getrennt werden – sie wird weiter in Deutschland toleriert. Luans Mitschüler setzten sich deshalb mit einem Brief und einer Online-Petition für ihren Freund ein.

Gestartet wurde die Unterstützer-Kampagne von Luans Mitschüler Benjamin, viele weitere schlossen sich an, wie das Magazin „Stern“ berichtet. Bereits über 4.000 Unterschriften sind inzwischen für Luan zusammengekommen, allerdings muss der junge Mann dem Schreiben der Ausländerbehörde zufolge noch am heutigen Donnerstag das Land verlassen.

Doch es gibt auch andere Stimmen. Die CDU-nahe „Schüler Union Leipzig“, die sich für die Belange von Schülern einsetzt, erklärte hingegen in einer Pressemitteilung, dass sie die Bemühungen der Gymnasialschüler nicht verstehen könne. Auszüge wurden von dem Leipziger Journalisten René Loch auf Twitter veröffentlicht.

„Es gab ein rechtsstaatliches Verfahren, in dem die Gründe für ein Bleiberecht sorgfältig abgewogen wurden. Das Ergebnis war jedoch die Ablehnung des Antrags“, heißt es darin von einem 17-Jährigen, der ebenfalls auf Luans Schule geht. Gelungene Integration und Schulfreunde seien nicht ausreichend, um ihm ein Bleiberecht einzuräumen. „Wo kommen wir denn da hin?“

Ob Luan trotzdem bleiben kann, ist bislang noch unklar. Sollte der junge Mann dem Bescheid nicht Folge leisten, droht ihm die Festnahme und eine sofortige Abschiebung.