So lange müssen wir noch auf den 25-Stunden-Tag warten

    Forscher beweisen: Die Erde dreht sich immer langsamer (Bild: NASA/Goddard Space Flight Center/dpa)
Forscher beweisen: Die Erde dreht sich immer langsamer (Bild: NASA/Goddard Space Flight Center/dpa)

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Tage auf der Erde immer länger werden. Ein Team von britischen Forschern hat nun berechnet, wie lange es dauern wird, bis ein Tag auf unserem Heimatplaneten 25 Stunden dauert wird. Ein Blick auf die letzten 2.700 Jahren beweist gemäß der Studie, dass sich die Tage im Schnitt zwei Millisekunden (0,002 Sekunden) pro Jahrhundert verlängerten.

Für eine Extra-Minute müssen die Bewohner des “blauen Planeten” also 6,7 Millionen Jahre warten – eine zusätzliche Stunde gibt es demnach erst in 200 Millionen Jahren. “Es ist ein sehr sehr langsamer Prozess”, berichtet Leslie Morrison, pensionierte Astronomin und Co-Autorin der Studie.

Die Forscher von der renommierten University of Durham werteten zahllose Berichte, Zahlen und Daten von 720 v. Chr. bis ins Jahr 2015 aus. Das überraschende Ergebnis: Die Erdrotation nimmt weniger stark ab, als erwartet. Bislang waren Astronomen davon ausgegangen, dass sich ein Erden-Tag alle 5,2 Millionen Jahre um eine Minute verlängert.

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Die Abweichung erklärt sich Morrison damit, dass die geophysischen Kräfte, die permanent auf die Erde einwirken, nicht so konstant sind, wie ursprünglich angenommen.

Die Erdrotation wird durch mehere Faktoren beeinflusst. Zum einen ändert sich das Oberflächenprofil der Erde ständig. Seit dem Ende der letzten Eiszeit vor gut 10.000 Jahren schmelzen beispielsweise die Polkappen immer weiter ab und dadurch steigt widerum der Meeresspiegel. Zum anderen unterliegt der elektromagnetische Austausch zwischen Erdmantel und Erdkern Schwankungen.

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