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So performt der neue BMW M8 beim Fahren

Außen bleibt der M8 ein typischer 8er BMW, doch im Inneren wurde das Competition Coupé für die Rennstrecke optimiert.
Außen bleibt der M8 ein typischer 8er BMW, doch im Inneren wurde das Competition Coupé für die Rennstrecke optimiert.

BMW und die Sportwagen - das ist eine vertrackte Geschichte. Denn so sportlich die Autos aus München auch sein mögen, die Bayern haben seit dem Ende des legendären M1 kein originäres Vollgasauto mehr zu bieten. Mit dem neuen M8 wagen sie jetzt den nächsten Versuch.

Berlin (dpa-infocom) - BMW will dem rastlosen Treiben auf der linken Spur nicht länger tatenlos zuschauen. Wo Porsche mit dem 911 seit Urzeiten die Pole Position hält und sich die anderen Werkstuner mit dem Audi R8 und Mercedes AMG GT austoben, will jetzt auch die M GmbH endlich mitmischen.

Zwar darf die schnelle Truppe noch immer keinen eigenen Sportwagen bauen. Doch wenn sie zu betont sportlichen Preisen ab 168.000 Euro jetzt den neuen M8 bringt, kommen sie damit der Autogattung schon ziemlich nahe. Weil ihm als Basis der normale 8er dient, gibt es den M8 vom Start weg nicht nur als Coupé, sondern auch als Cabrio und - spätestens da müssen Audi und Porsche passen - als viertüriges Gran Coupé.

Auf Augenhöhe mit Porsche & Co

Seinen Platz im Kreis der Sportwagen rechtfertigt der M8 natürlich vor allem über den Motor. Schließlich steckt unter der Haube ein 4,4 Liter großer V8, der in seiner stärksten Ausbaustufe auf 460 kW/625 PS kommt. Beim AMG GT ist aktuell mit 430 kW/585 PS Schluss, den Porsche 911 gibt es aktuell mit maximal 331 kW/450 PS und den Audi R8 mit 456 kW/620 PS. Kein Wunder, dass BMW diese Version selbstbewusst «Competition» nennt. Mit einem maximalen Drehmoment von 750 Nm und einem Klang, der das High-End-Soundsystem im Innenraum eigentlich überflüssig macht, beschleunigt er in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und danach so schnell weiter auf maximale 305 km/h, dass sich das Gewicht von üppigen zwei Tonnen kaum bemerkbar macht.

Aber der M8 ist nicht nur auf der Geraden schnell. Der Grund dafür ist neben einem extrem verbindlichen Fahrwerk und einer ausgesprochen präzisen Lenkung vor allem der neue Allradantrieb, den die M GmbH selbst entwickelt hat: Bis zu 4000 Stellgrößen von der Längssperre nach der achtstufigen Automatik über die Quersperre an der Hinterachse bis zur Kennlinie des Gaspedals werden dafür alle fünf Millisekunden ausgelesen und mit einer völlig variablen Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse so optimiert, dass man das Potenzial jederzeit voll ausschöpfen kann. In Kehren und Schikanen fühlt sich der M8 zudem immer und überall ein bisschen sicherer an. So kann man vor Kurven etwas später bremsen, sich enger an den Innenrand herantrauen und danach früher wieder aufs Gas steigen, ohne dass es gleich gefährlich wird.

Innen ein Supersportler, außen ein typischer 8er

Zwar passt das Standard-Setup perfekt. Doch weil man dem Kunden das Gefühl lassen will, er könne es besser als die Elektronik, gibt es gleich fünf unterschiedliche Modi für das Zusammenspiel der beiden Antriebsachsen und die Gewichtung bei der Kraftverteilung. Auf Knopfdruck wird der M8 sogar zum reinen Hecktriebler ganz ohne elektronisches Fangnetz. Werden die Schwimmwinkel dabei Schritt für Schritt etwas weiter und der Einfluss des Gaspedals auf die Lenkung etwas größer, entpuppt sich das Coupé als ein quirliger Straßenfeger, der für jede Menge Fahrspaß sorgt.

Bei den Fahrleistungen kann der M8 mit den meisten Sportwagen mithalten. Doch beim Design haben die Bayern noch immer das Nachsehen. Ja, die M GmbH hat tief ins Blech gegriffen, die Motorhaube stärker konturiert, eine breitere Niere in den Bug gesetzt sowie die Kotflügel weiter ausgestellt und das Ganze mit neuen Schwellern und Spoilern dekoriert. Doch auch wenn der M8 nun auf den ersten Blick mehr Dynamik ausstrahlt, kann er sich vom gewöhnlichen 8er nicht vollends emanzipieren. Den Nachteil gleicht er allerdings mit der Ausstattung aus. Denn anders als Porsche & Co bietet BMW für den M8 viele Extras, Assistenten und Infotainment-Lösungen, die auch in der Familie vom 5er bis zum 7er zu haben sind.

Fazit: Mehr Sportwagen geht nicht - zumindest nicht bei BMW

Bislang hat BMW hauptsächlich auf Audi und Mercedes geschielt und sich abseits der SUV nicht sonderlich um Porsche gekümmert. Doch mit dem M8 haben die Bayern jetzt eine Antwort auf den 911 gefunden. Denn während der schnelle Schwabe immer mehr Kompromisse macht, sucht sich der M8 den direkten Weg auf die Rennstrecke. So wird er nicht nur zum dynamischsten Modell in der BMW-Palette. Sondern auch zum Maximum dessen, was bei den Bayern an Sportwagen zu haben ist.

Datenblatt: BMW M8 Competition Coupé

Motor und Antrieb

V8-Benzindirekteinspritzer mit Bi-Turbo

Hubraum:

4396 ccm

Max. Leistung:

460 kW/625 PS bei 6000 U/min

Max. Drehmoment:

750 Nm bei 1800 bis 5800 U/min

Antrieb:

Allradantrieb

Getriebe:

Achtgang-Automatik mit Start-Stopp-Funktion

Maße und Gewichte

Länge:

4867 mm

Breite:

1907 mm

Höhe:

1362 mm

Radstand:

2827 mm

Leergewicht:

1960 kg

Zuladung:

500 kg

Kofferraumvolumen:

420 Liter

Fahrdaten:

Höchstgeschwindigkeit:

305 km/h

Beschleunigung 0-100 km/h:

3,2 s

Durchschnittsverbrauch:

10,5 Liter/100 km

Reichweite:

650 km

CO2-Emission:

238 g/km

Kraftstoff:

Super Plus

Schadstoffklasse:

Euro6d Temp

Kosten:

Basispreis der Modellreihe:

168.000 Euro

Grundpreis des BMW M8 Competition Coupé:

168.000 Euro

Typklassen:

k.A.

Kfz-Steuer pro Jahr:

374 Euro/Jahr

Wichtige Serienausstattung

Sicherheit:

Sechs Airbags, LED-Scheinwerfer, Tempomat mit Abstandsregelung und Spurführungshilfe, LED-Scheinwerfer

Komfort:

Klimaautomatik, elektrische Ledersitze, Navigation, Touchscreen-Infotainment

Spritspartechnik:

Start-Stopp-Automatik

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke