"So richtig fit bin ich noch nicht": Sarah Wiener nach überstandener Corona-Infektion

In einem Pressegespräch zu der neuen Sky-Dokumentation "Her Story" erzählte Star-Köchin Sarah Wiener jetzt von ihrer zurückliegende Covid-19-Erkrankung. Außerdem sprach sie über die emotionale Herausforderung, für ihre Restaurants Insolvenz anzumelden.

Die Corona-Krise hat die Welt weiterhin fest im Griff. Immer wieder haben Prominente in den vergangenen Monaten angegeben, sich selbst mit dem Virus infiziert zu haben. Auch die deutsch-österreichische Fernsehköchin Sarah Wiener wurde positiv getestet, vor drei Wochen machte die 58-Jährige ihre Erkrankung via Facebook publik. Bis heute leidet sie unter den Folgen, wie sie am Mittwoch in einem digitalen Pressegespräch anlässlich der neuen Sky-Porträtreihe "Her Story" (ab Dienstag, 24. November, wöchentlich, um 21.50 Uhr, auf Sky One, Sky Ticket und zum Abruf) berichtete.

"Mir geht es viel besser, aber ich merke, dass ich noch immer schnell erschöpft bin", erklärte Wiener. Zwar sei es kein Vergleich zu ihrem Zustand von vor einigen Wochen, aber, so betonte sie: "So richtig fit bin ich noch nicht!"

Sarah Wiener hat Corona: “Leider geht es mir nicht so gut”

Die Gastronomin sprach bei der Gelegenheit auch über die finanziellen Auswirkungen der Krise, die sie als Unternehmerin hart getroffen hätten: Ende Juli musste Sarah Wiener neben ihren Berliner Restaurants auch für ihren Catering-Service Insolvenz anmelden. Natürlich sei dieser Schritt für sie nicht einfach gewesen, immerhin habe sie ihr Unternehmen 30 Jahre lang aufgebaut. Irgendwann sei es dann aber an der Zeit gewesen, eine Entscheidung zu treffen: "Ich habe mir schon damals im Sommer gedacht: Die zweite Welle kommt", erinnerte sich Wiener. Ihr sei klar gewesen, dass sie diese dann "schwer oder nur mit Schulden" überleben würde. Eine "saubere Insolvenz", wie sie sie nun hingelegt habe, wäre nach der zweiten Welle so nicht mehr möglich gewesen. Die Tatsache, dass sie daneben noch andere Zweige habe, mildere ihren "seelischen Schmerz", unterstrich die unter anderem als Fernsehköchin und Food-Expertin im TV nach wie vor präsente Unternehmerin.

"Ich kann nicht immer alles in der gleichen Energie machen"

Dass ausgerechnet diese schwierige Phase in der entsprechenden Folge der Doku-Reihe "Her Story" beleuchtet wird, ist für Wiener verständlich: "Klar ist das ein Thema, das alle interessiert und natürlich auch in den Film musste." Überhaupt sei ihr Leben ein ständiges "Auf und Ab und manchmal auch ein Hadern", bekannte sie. Selbst im fortgeschrittenen Alter lerne sie jeden Tag dazu, und am Ende seien es oft die Tiefen, die sie weiterbrächten.

Corona: Pflege zwischen Leben und Tod

Zuletzt sprach Wiener noch über ihr politisches Engagement: Seit 2019 sitzt sie als Parteilose für die österreichischen Grünen im Europäischen Parlament. Dabei setzt sie sich vor allem für Themen rund um die Energie- und Landwirtschaftswende, aber auch für Fragen zur Handwerkskrise ein. "Das war natürlich wirklich eine enorme Veränderung von meinem jetzigen Leben, das ja ganz anders war", erklärte die Spitzenköchin. Allerdings habe es schon öfter "kleine Transformationen" in ihrem Lebenslauf gegeben, sodass sie nun ebenfalls neugierig gewesen sei, "noch mal was dazuzulernen". Dank Corona wisse sie nun, dass sie sich mehr fokussieren müsse: "Ich kann nicht immer alles in der gleichen Energie machen", sagte sie. Verglichen mit ihren bisherigen Aufgaben und auch den Dreharbeiten zu "Her Story" sei die Politik ein ganz anderes Terrain, in welchem sie viel abwägen und auch taktisch überlegen müsse.

In der Doku-Reihe "Her Story" werden weibliche Prominente mit einer starken Persönlichkeit über ein Jahr mit der Kamera begleitet und porträtiert. Neben Sarah Wiener wird der Alltag von Moderatorin Barbara Schöneberger, Model Stefanie Giesinger und Schauspielerin Anna Loos gezeigt. Weitere Folgen sind für 2021 geplant.

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