"Es wird so viel Blödsinn geschrieben": Dieter Bohlen äußert Statement zum Fall Xavier Naidoo

Xavier Naidoo ist nach dem Skandal um ein Musikvideo nicht mehr Teil von "Deutschland sucht den Superstar". Nun äußerte sich erstmals der Chefjuror der RTL-Castingshow. Dieter Bohlen sprach von öffentlichem "Blöken".

Da waren's nur noch drei: Wenn am Samstag, 14. März, 20.15 Uhr, bei RTL die erste DSDS-Live-Show des Jahres 2020 startet, bleibt ein Jury-Platz leer. Xavier Naidoo, der mit einem umstrittenen Musikvideo in die Schlagzeilen geriet, wurde vom Kölner Sender seines Castingshow-Amtes enthoben - Rückkehr ausgeschlossen. Dieter Bohlen, seit jeher inoffizieller Chefjuror bei "Deutschland sucht den Superstar", wird um ein Statement zur Causa Naidoo wohl nicht herumkommen. Das will er auch gar nicht.

"Ich werde mich morgen (14. März) in der Sendung, wenn ich alles weiß, bestimmt dazu äußern können. Und das hoffe ich", informierte der "Pop-Titan" seine Follower bei Instagram. Aber, so Bohlen weiter, "ich werde nicht in das Blöken derer einstimmen, die die Hintergründe nicht kennen".

Was der 66-Jährige mit "Blöken" meint, erläuterte beim sozialen Netzwerk auch. "Ich muss alle hören und mich informieren, und dann rede ich", gab er die Marschrichtung vor. "Es wird so viel Blödsinn geschrieben, da reihe ich mich nicht ein." Offenbar hat der Popproduzent den Eindruck, hier eine komplexe Sachlage vorzufinden: "Glaubt mir, ich habe die beiden letzten Tage viele, viele Telefonate geführt und viele Gespräche geführt. Ich habe Hunderte von Seiten und Meinungen gelesen."

"Jetzt reicht's! Wir haben schon so viele Augen zugedrückt"

Tatsächlich spaltet der Eklat um Xavier Naidoo die deutsche Öffentlichkeit. Naidoo, der nicht um ersten Mal mit rassistisch interpretierbaren Äußerungen respektive Songzeilen aufgefallen war, hat anscheinend vielerorts den letzten Kredit verspielt. Rapper Smudo von den Fantastischen Vier etwa erklärte gegenüber "Focus Online": "Jetzt reicht's! Wir haben schon so viele Augen zugedrückt - die Reichsbürgernummer, das war schon heftig, und auch die Texte." Der Rauswurf aus der "DSDS"-Jury sei seiner Meinung nach richtig gewesen.

Auch die Söhne Mannheims, zu denen Xavier Naidoo lange gehörte, haben sich öffentlich von ihrem Gründungsmitglied distanziert. Auf ihrer Facebook-Seite schreibt die Band: " Xavier und wir gehen seit einiger Zeit getrennte Wege, und als Musikerkollektiv stehen wir klar und konkret gegen Hass, Gewalt und Rassismus! Bestimmt ist es wichtig, in der heutigen Zeit Dinge anzusprechen, gerne auch kontrovers, aber man muss sich der Macht des Wortes bewusst sein."

Fall Xavier Naidoo: Rückendeckung von Til Schweiger

Rückendeckung gab es hingegen von Til Schweiger. Der "Tatort"-Star hat eine Rechtfertigungs-Stellungnahme Naidoos bei Facebook gelikt und mit "100%" kommentiert. In einem Statement gegenüber "Bild" verlautbarte der Schauspieler, Produzent und Regisseur: "Das Lied kenne ich nicht. Aber das sieht man ja seit Jahren, wie der Xavier immer in der Presse als homophob, antisemitisch und ausländerfeindlich dargestellt wird." Schweiger weiter: "Ich kenne ihn seit 20 Jahren und ich weiß, dass er ein zutiefst gläubiger Mensch ist, der sich nichts weiter wünscht als Liebe für alle. Er hat ja auch sein Statement auf Instagram gemacht. Das unterschreibe ich zu 100 Prozent. Ich bin Team Naidoo!"

"Deutschland sucht den Superstar" wird indes ohne das Mitwirken Xavier Naidoos weitergehen. In der Jury der ersten Live-Mottoshow verbleiben neben Dieter Bohlen noch Pietro Lombardi und Oana Nechiti. Verzichten müssen die RTL-Zuschauer auch auf das gewohnte Live-Publikum im Saal. Grund hierfür: die Coronavirus-Krise.