So werden Verbraucher bei Milchprodukten in die Irre geführt

Wer “Deutsche Markenbutter“ kauft, geht davon aus, dass das Produkt in Deutschland hergestellt wird. Doch das ist nicht immer der Fall – Verbraucher werden bei vielen Milchprodukten in die Irre geführt.

Milch im Supermarkt muss nicht immer aus Deutschland stammen. (Bild: Getty Images)
Milch im Supermarkt muss nicht immer aus Deutschland stammen. (Bild: Getty Images)

Im Handel werben die Hersteller gerne mit vollmundigen Produktbeschreibungen. So stehen neben der einfachen Vollmilch auch die “Weidemilch“ und die “Alpenmilch“ im Kühlregal. Und “Deutsche Markenbutter“ hört sich doch viel geschmeidiger an als einfach nur “Butter“.

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Der Haken dabei: Diese Bezeichnungen sind nicht geschützt. Theoretisch kann also beispielsweise jeder Hersteller in Bayern seine Milch als “Alpenmilch“ titulieren – auch wenn die Berge ein gutes Stück von der Produktionsstätte entfernt sind.

"Deutsche Markenbutter" kommt nicht immer auch aus Deutschland

Selbst die Herkunft der Milch und der daraus hergestellten Produkte muss nicht explizit angegeben werden. Deutsche Milch kann etwa mit Milch aus der EU vermischt werden.

Und in der “Deutschen Markenbutter“ ist nicht unbedingt Rahm aus Deutschland drin. Keine Irreführung sondern ein generelles Qualitätssiegel für die Verbraucher, meint das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dazu.

EU-weite Kennzeichnung erwünscht

Dennoch setzt sich das BMEL und auch der Verband Deutscher Milchviehhalter (BDM) für eine bessere und EU-weite Herkunftskennzeichnung ein. Die Industrie ist davon allerdings wenig begeistert. Sie fürchtet höhere Kosten für die Unternehmen, die dann wiederum auf die Verbraucher umgelegt würden.

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Wer es beim Einkauf also genau wissen will, sollte nach den Produkten greifen, wo die Hersteller freiwillig angeben, woher Milch und Co. kommen.

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