So zerstört die Korallenbleiche das Great Barrier Reef
Weite Teile des Great Barrier Reef sterben aufgrund eines Phänomens ab, das als Korallenbleiche bekannt ist.
Während manche Regionen verschont bleiben, kommt es immer öfter zu Massenbleichen. Und viele Experten zeigen sich besorgt, was das Überleben des Riffs betrifft.
Nicht nur das größte Riff der Welt vor der Küste Australiens ist betroffen. Weltweit sind diese fantastischen, biodiversen Unterwasserlebensräume gestresst und krank. Das steckt dahinter.
Wann trat die Bleiche erstmals auf?
Die weltweit erste Massenbleiche wurde in den 1980ern festgestellt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten trat sie jedoch immer öfter auf, wodurch den Korallen keine Zeit blieb, sich zu erholen.
2020 kam es zur dritten großen Massenbleiche im Great Barrier Reef in nur fünf Jahren.
Was ist eine Korallenbleiche?
Korallen beherbergen mikroskopisch kleine Algen, Zooxanthellen genannt, die in ihrem Gewebe leben und dafür sorgen, dass sie leuchtend bunt erscheinen.
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Wenn die Meerestemperaturen um nur ein Grad Celsius ansteigen, kann das Stress bei den Korallen auslösen und die farbigen Algen werden abgestoßen. Die Koralle erscheint dann weiß gebleicht.
Während die "Bleiche“ die Koralle nicht sofort tötet, verliert sie ohne die Algen eine wichtige Nahrungsquelle, was oft zu Krankheiten und schließlich zum Absterben führt.
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Die Erwärmung des Wassers als Folge des Klimawandels ist eine der Hauptursachen für die Bleiche. Aber auch niedrige Gezeiten, landwirtschaftliche Abwässer und zu viel Sonnenlicht sind einige der weiteren bekannten Ursachen.
Die Bleiche in Zahlen
2020 waren schätzungsweise 25 Prozent des Great Barrier Reef von einer starken Bleiche betroffen
Weitere 35 Prozent waren mäßig gebleicht
Die Bleiche im Jahr 2020 war nicht so zerstörerisch wie das Ereignis von 2016, aber schlimmer als 1998, 2002 und 2017
Deshalb sind Korallenriffe so wichtig
Korallenriffe sind die Heimat von Tausenden von Meereslebewesen, darunter Fische, Meeresschildkröten, Seevögel, Krebse und Quallen.
Auch der Mensch ist davon betroffen, denn wenn Riffe absterben und Nahrungsketten unterbrochen werden, beginnen Industrien wie Fischerei und Tourismus einzubrechen.
Michael Dahlstrom
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