Solidaritätsbekundung: Steinmeier in Rumänien

Bukarest (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu einem eintägigen Besuch nach Rumänien gereist. In Bukarest wurde er von Staatspräsident Klaus Iohannis mit militärischen Ehren begrüßt.

Anschließend zogen sich beide zu einem Gespräch zurück, in dessen Mittelpunkt der russische Angriffskrieg in der Ukraine stehen sollte. Steinmeier sicherte Rumänien deutschen Beistand im Fall einer russischen Aggression zu. «Unsere Bündnissolidarität gilt ohne Wenn und Aber.» Rumänien ist Mitglied der EU und der Nato. Iohannis dankte für Unterstützung bei der Sicherung des rumänischen Luftraums durch Eurofighter-Kampfflugzeuge der Luftwaffe. Das Land hat im Norden und Süden eine gemeinsame Grenze mit der Ukraine.

Der Bundespräsident sicherte der Ukraine in Bukarest weitere deutsche Hilfe zu und betonte zugleich seine Gesprächsbereitschaft gegenüber Präsident Wolodymyr Selenskyj. «Wir Deutsche unterstützen die Ukraine aus vollem Herzen», sagte Steinmeier. Diese Unterstützung bringe er bei Besuchen wie in Rumänien zum Ausdruck - «und natürlich auch im Austausch mit meinem ukrainischen Amtskollegen, wenn das möglich ist».

Steinmeier setzt mit der Reise eine Besuchsserie an der Ostflanke der Nato fort. In den vergangenen Wochen war er in Lettland, Litauen, Polen und in der Slowakei gewesen. Überall hatte er betont, dass Deutschland zu seinen Bündnisverpflichtungen in der Nato stehe. Wegen der als Zögerlichkeit empfundenen Linie von Kanzler Olaf Scholz bei der Unterstützung der Ukraine mit Waffen waren bei den östlichen Partnern Zweifel an der Zuverlässigkeit Deutschlands aufgekommen.

Der Bundespräsident traf in Bukarest auch den rumänischen Ministerpräsidenten Nicolae Ciuca. Außerdem war ein Gespräch mit Vertretern der deutschen Minderheit geplant sowie der Besuch einer Schule. An ihr gibt es acht Spezialklassen, in denen ukrainische Lehrer aus ihrer Heimat geflohene Kinder nach ukrainischen Lehrplänen unterrichten.