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Sonntag, 17.06.2018: Was Sie heute wissen müssen

Angela Merkel geht im Asylstreit mit der CSU in die Offensive und plant ein EU-Sondertreffen. Derweil macht ihr Kontrahent Horst Seehofer mit einer Aussage zur Zusammenarbeit mit der Kanzlerin von sich reden. Und Österreich fordert von der deutschen Regierung Aufklärung zur Spionage-Affäre des BND. Das sind die wichtigsten Nachrichten des heutigen Tages.

Asylstreit: Merkel plant EU-Sondertreffen

Merkel sucht auf europäischer Ebene nach Verbündeten. (Bild-Copyright: John MacDougall/AFP)
Merkel sucht auf europäischer Ebene nach Verbündeten. (Bild-Copyright: John MacDougall/AFP)

Im Asylstreit zwischen CDU und CSU scheint immer noch keine Einigung in Sicht. Die Kanzlerin versucht nun zumindest, eine europäische Abstimmung zu dem Thema zu beschleunigen. Sie arbeitet nach Informationen der “Bild”-Zeitung an einem kurzfristigen Gipfeltreffen mit mehreren EU-Staaten. Dieses soll noch vor dem offiziellen EU-Gipfel zu Flüchtlingsfragen stattfinden, der erst am 28. und 29. Juni angesetzt ist.

Seehofer schimpft über Merkel

Horst Seehofer hat offenbar nicht nur inhaltlich ein Problem mit der Kanzlerin. (Bild-Copyright: Tobias Schwarz/AFP)
Horst Seehofer hat offenbar nicht nur inhaltlich ein Problem mit der Kanzlerin. (Bild-Copyright: Tobias Schwarz/AFP)

Weiteres Öl ins Feuer beim Unionsstreit dürfte ein nun veröffentlichtes Zitat von Horst Seehofer gießen. Der CSU-Politiker soll schon vor der Eskalation des Asylkonflikts im kleinen Kreis über Angela Merkel geschimpft haben: “Ich kann mit der Frau nicht mehr arbeiten.” Das berichteten mehrere Teilnehmer einer CSU-Fraktionssitzung vom Donnerstag der “Welt am Sonntag”. Diese Aussage überrascht, denn öffentlich äußert sich Seehofer viel versöhnlicher. Im Interview mit der “Bild am Sonntag” verkündet der Innenminister: “Niemand in der CSU hat Interesse, die Kanzlerin zu stürzen, die CDU/CSU-Fraktionsgemeinschaft aufzulösen oder die Koalition zu sprengen.” Sein privates Statement lässt bei einigen Kollegen daran aber wohl Zweifel aufkommen.

Österreich fordert Aufklärung zu BND-Spionage

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (rechts) zeigt sich empört. (Bild-Copyright: Hans Punz/APA/AFP)
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (rechts) zeigt sich empört. (Bild-Copyright: Hans Punz/APA/AFP)

Hat der Bundesnachrichtendienst jahrelang systematisch österreichische Einrichtungen bespitzelt? Das machten nun das Nachrichtenmagazin “profil” sowie die Wiener Zeitung “Standard” öffentlich. In einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag forderten Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz daher nun umfassende Aufklärung. “Ausspähung unter befreundeten Staaten ist nicht nur unüblich und unerwünscht, sondern ist nicht akzeptabel”, sagte Van der Bellen.