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Sonntag, 19.08.2018: Was Sie heute wissen müssen

Nach der Brücken-Tragödie im italienischen Genua mit zahlreichen Toten verspricht Verkehrsminister Andreas Scheuer ein Brücken-TÜV für Deutschland. Beim Treffen mit Wladimir Putin ermahnt Angela Merkel den russischen Präsidenten und SPD-Chefin Andrea Nahles schließt deutsche Türkeihilfen nicht aus – das sind die wichtigsten Nachrichten des Tages.

Verkehrsminister Andreas Scheuer verspricht verbesserte Brücken-Kontrollen. (Bild-Copyright: Michael Sohn/AP Photo)
Verkehrsminister Andreas Scheuer verspricht verbesserte Brücken-Kontrollen. (Bild-Copyright: Michael Sohn/AP Photo)

Scheuer verspricht deutschen Brücken-TÜV

Nach dem Brückeneinsturz im italienischen Genua mit zahlreichen Toten hat Verkehrsminister Andreas Scheuer ein verbessertes Kontrollsystem für Brücken in Deutschland angekündigt. “Unabhängig von den Ereignissen in Genua werden wir Ende 2018 einen neuen weiterentwickelten Prüfungsindex für Brücken vorlegen”, so Scheuer im Gespräch mit der “Bild am Sonntag”. Vor allem die “Tragfähigkeit oder die Bauwerkssituation” haben Vorrang. “Mit dieser Art Brücken-TÜV können wir noch genauer den aktuellen Zustand der Brücken abbilden”, so der CSU-Politiker. In puncto Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer gab Scheuer Entwarnung: “Deutschland liegt in Sachen Brücken-Monitoring im internationalen Vergleich nach der Schweiz auf Platz zwei.”

Rund 2.500 Brücken hätten derzeit “hohe Priorität”, saniert zu werden. Davon befänden sich rund 1.500 im Bundesautobahnnetz, rund 1.000 im Bereich der Bundesstraßen. “Für die sanierungsbedürftigen Brücken stehen 2018 extra rund 1,3 Milliarden zur Verfügung”, sagte Scheuer. Bis 2022 sollen die Mittel demnach auf 1,6 Milliarden Euro steigen.

Merkel ermahnt Putin angesichts weltweiter Konflitke

Ernste Gespräche zwischen dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin (r.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Bild-Copyright: Michael Sohn/AP Photo)
Ernste Gespräche zwischen dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin (r.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Bild-Copyright: Michael Sohn/AP Photo)

Am Samstag kamen Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin zu einem dreistündigen Gespräch auf Schloss Meseberg zusammen. Ganz oben auf der Agenda standen die weltweiten Konflikte, wie etwa der Syrien-Krieg oder der Ukraine-Konflikt, die eine Zusammenarbeit mit Russland unerlässlich mache, so Merkel. “Wir haben Verantwortung – Deutschland, aber vor allem auch Russland, denn Russland ist ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates. Deshalb sollten wir daran arbeiten, Lösungen zu finden”, ermahnte Merkel den russischen Präsidenten. Putin betonte, dass er der Zusammenarbeit mit Deutschland “große Bedeutung” beimesse.

Nahles schließt deutsche Türkeihilfen nicht aus

SPD-Chefin Andrea Nahles könnte sich vorstellen, der Türkei zu helfen. (Bild-Copyright: Markus Schreiber/AP Photo)
SPD-Chefin Andrea Nahles könnte sich vorstellen, der Türkei zu helfen. (Bild-Copyright: Markus Schreiber/AP Photo)

Der Wert der türkischen Lira befindet sich momentan auf Talfahrt, die Wirtschaft strauchelt. SPD-Chefin Andrea Nahles will nicht tatenlos zusehen und hat nun deutsche Hilfen für die Türkei ins Gespräch gebracht. “Es kann die Situation entstehen, in der Deutschland der Türkei helfen muss – unabhängig von den politischen Auseinandersetzungen mit Präsident Erdogan”, so Nahles im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Die Türkei ist ein Nato-Partner, der uns nicht egal sein kann. Es ist in unser aller Interesse, dass die Türkei wirtschaftlich stabil bleibt und die Währungsturbulenzen eingedämmt werden.” Zudem ließ Nahles wissen, dass sie den für September geplanten Besuch von Recep Tayyip Erdogan in Deutschland für richtig halte. “Die Bundesregierung muss mit der Türkei auf allen Ebenen im Gespräch bleiben”, sagte Nahles. “Es ist meine klare Erwartung an die Bundeskanzlerin, dass natürlich auch kritische Fragen angesprochen werden – hierzu gehört insbesondere das Festhalten und die Inhaftierung von deutschen Staatsangehörigen in der Türkei.”