Sonntag, 29.07.2018: Was Sie heute wissen müssen
FDP-Chef Christian Lindner fordert die Begrenzung der Amtszeit von Bundeskanzlern. Die Verursacherin des Chaos am Münchner Flughafen wurde identifiziert. In einer Umfrage fallen CDU und CSU in der Wählergunst erstmals seit 2006 auf 29 Prozent und wegen schärferer Grenzkontrollen setzen Schleuser auf neue Flüchtlingsrouten. Hier kommen die wichtigsten Nachrichten des Tages.
Christian Lindner will die Amtszeit von Bundeskanzlern begrenzen
“Inzwischen bin ich dafür, die Amtszeit von Regierungschefs in Deutschland auf acht oder zehn Jahre zu begrenzen”, sagte Christian Lindner im Gespräch mit der “Bild am Sonntag”. Und kritisierte auch Angela Merkel. Nach dreizehn Jahren sei sie “politisch erschöpft” und wage “nichts Neues mehr”. Seine Lösung: Die Amtszeit von Regierungschefs soll begrenzt werden – auf “acht oder zehn Jahre”, so der FDP-Chef. Bei einer Legislaturperiode von vier Jahren würde das zwei oder zweieinhalb Amtszeiten bedeuten. Im Ausland ist eine Begrenzung bereits üblich. So kann der US-Präsident höchstens zweimal für je vier Jahre gewählt werden.
Chaos am Flughafen München: Polizei findet Verantwortliche
Pünktlich zum Ferienbeginn in Bayern verpassten am Samstag zahlreiche Urlauber ihren Flug am Münchner Flughafen. Eine Frau war am Morgen, ohne von den Sicherheitsleuten kontrolliert worden zu sein, in den Sicherheitsbereich des Airports gelangt. Die Bundespolizei räumte daraufhin die Abflughalle und fahndete mit einem Foto aus einer Überwachungskamera nach der Verursacherin der Störung. Inzwischen ist den Behörden bekannt, um wen es sich bei der Frau handelt, so ein Sprecher der Bundespolizei. Die 40-Jährige sei allerdings nicht festgenommen worden. Weiter Informationen zur Identität oder möglichen Sanktionen sind noch nicht bekannt. Medienberichten zufolge fielen mindestens 200 Flüge aus. Bei rund 60 Flügen war es zu Verspätungen gekommen.
Neue Umfrage: CDU und CSU fallen in der Wählergunst
Das Meinungsforschungsinstitut Emnid erhebt für “Bild am Sonntag” wöchentlich den Sonntagstrend und der zeigt: Für die Union geht es weiter bergab. Das erste Mal seit zwölf Jahren liegen CDU/CSU nur noch bei 29 Prozent – der tiefste Wert seit zwölf Jahren. Ebenfalls um einen Punkt gefallen sind die Sozialdemokraten. Sie liegen aktuell bei 18 Prozent und bleiben zweitstärkste Partei. Dicht dahinter liegt die AfD unverändert mit 15 Prozent. Aufwärts geht es dagegen für die Grünen. Die steigen im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte und erreichen mit 14 Punkten ihren Jahreshöchstwert. Die Linke liegt weiterhin bei zehn und die FDP bei neun Prozent.
Schleuser nutzen neue Flüchtlingsrouten
Da die deutsch-österreichische Grenze stärker kontrolliert wird, setzen Schleuser verstärkt auf andere Flüchtlingsrouten. Unter Berufung auf das Innenministerium berichtet “Bild am Sonntag”, dass es eine Verlagerung auf Güterzüge gebe. Außerdem reisen Flüchtlinge statt über die österreichische Grenze verstärkt über die Schweiz nach Deutschland ein. Laut des Blattes sollen die Behörden von Januar bis Juni 2018 bundesweit 21.435 Personen registriert haben, die unerlaubt eingereist sind oder es zumindest versucht haben. 5.758 Personen sollen dabei entlang der deutsch-österreichischen Grenze registriert worden sein.