Sorgen in Spanien wegen Zunahme der Corona-Neuinfektionen

Eine Mitarbeiterin des spanischen Gesundheitswesens nimmt einen Abstrich. In Spanien wächst die Sorge einer zweiten Corona-Welle.
Eine Mitarbeiterin des spanischen Gesundheitswesens nimmt einen Abstrich. In Spanien wächst die Sorge einer zweiten Corona-Welle.

Zu Beginn der Pandemie war Spanien eines der am schwersten betroffenen Länder der Welt. Nach zunächst deutlichen Fortschritten im Kampf gegen das Coronavirus wächst in dem Land nun allerdings die Sorge vor einer zweiten Welle.

Madrid (dpa) - Der Anstieg der Corona-Neuinfektionen bereitet im einstigen Pandemie-Hotspot Spanien immer mehr Sorgen. Binnen 24 Stunden seien 971 neue Ansteckungsfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit.

Das sind 241 mehr als am Vortag und sogar 442 mehr als am Dienstag. Die meisten Neuansteckungen gab es im Nordosten des Landes, und zwar in den Regionen Aragonien (415) und Katalonien (182).

«Es könnte sein, dass wir bereits eine zweite Welle haben», räumte die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), María José Sierra, ein. Sie betonte aber: «Wie man das nennt, ist völlig egal. Wenn die größeren Neuausbrüche schnell unter Kontrolle gebracht werden, haben wir die Situation weiter im Griff.»

Sierra betonte, bei den Neuinfektionen handele es sich vorwiegend um Fälle «mit nur leichten Symptomen». Das Durchschnittsalter der Betroffenen liege bei 45 Jahren. Nach Angaben der Behörden sind neben Saisonarbeitern der Landwirtschaft vor allem Besucher von Nachtlokalen und Teilnehmer von Privatpartys betroffen.

Mit mehr als 270.000 nachgewiesenen Infektionen und über 28.400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. Nach Angaben der Behörden ist die Lage aber seit vielen Wochen unter Kontrolle.