Soziales Engagement an Schule nicht erwünscht

Frau erhielt Kündigung, weil sie hungrigen Schülern Essen spendierte

 

Eine Küchenmanagerin aus Colorado ertrug es nicht, dass manche Schüler kein Geld für ein Mittagessen dabei hatten, und griff ins eigene Portemonnaie. Anerkennung von ihrem Arbeitgeber bekam sie für dieses beispiellose Engagement nicht. Stattdessen wurde ihr gekündigt.

„Vor mir stand eine Erstklässlerin, die weinte, weil sie nicht genug Geld für ein Lunch hatte. Natürlich gab ich ihr eins“. Della Curry, selbst Mutter zweier Kinder, ist die Wut deutlich anzumerken, als sie im Interview mit dem Lokalsender „KCNC-TV“ von den Missständen bei der Essensausgabe erzählt.

Curry hatte bis vor Kurzem als Küchenmanagerin an der „Dakota Valley Elementary School“ in Aurora im US-Bundesstaat Colorado gearbeitet und musste immer wieder erleben, dass Schüler durch das Raster des „free lunch program“ oder des „reduced lunch program“ fielen. Um sich für ein „free lunch program“ zu qualifizieren, muss eine vierköpfige Familie ein jährliches Einkommen unter 31.000 US-Dollar nachweisen. Für das „reduced lunch program“ liegt die Einkommensobergrenze bei 45.000 US-Dollar.

Allen Kindern, die, aus vielfältigen Gründen, nicht in die Kategorien des Lunch-Programms fallen, steht nur ein Hamburgerbrötchen mit einer Scheibe Käse und eine kleine Portion Milch zu. Nach Ansicht von Curry wird von diesem Essen niemand satt. Um zu gewährleisten, dass die Kinder mit vollem Magen zur nächsten Schulstunde gehen, griff sie wiederholt in die eigene Tasche und gab ihnen ein Mittagessen aus.

Ein Vater, dessen Sohn von Currys selbstlosem Engagement profitierte, richtet im Interview mit „KCNC-TV“ einen Appell an die Schule: „Macht etwas anderes, als sie zu kündigen. Sie wollte doch nur helfen“. Die Verantwortlichen im zuständigen Schulbezirk verweigerten einen Kommentar zur Kündigung von Della Curry. Sie machten aber deutlich, dass Kündigungen in ihrem Einzugsgebiet immer auf einen eklatanten Regelverstoß zurückgehen. Außerdem wurde die örtliche Lunch-Politik mit folgender Begründung verteidigt: „Bis zu dreimal geben wir warme Mahlzeiten auch an Schüler aus, die ihr Geld vergessen haben. Wir belasten dann das Konto ihrer Eltern. Wenn sie das Geld das vierte Mal vergessen haben, stellen wir ein Käse-Sandwich und eine Milch zur Verfügung“.

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