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Kampf um den CDU-Vorsitz: Jens Spahn geht auf Konfrontationskurs

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kandidiert für den CDU-Vorsitz. Foto: Wolfgang Kumm
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kandidiert für den CDU-Vorsitz. (Bild: Wolfgang Kumm)

Jens Spahn, Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz: Alle drei kandidieren für den CDU-Vorsitz und formulieren den gleichen Anspruch: den Volkspartei-Status der CDU zu sichern. Gesundheitsminister Spahn macht jetzt deutlich, was ihn von seinen Mitbewerbern unterscheidet.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich von seinen Mitbewerbern um den CDU-Vorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz, abgegrenzt.

Vom früheren Unionsfraktionschef Merz unterscheide ihn der Umgang mit der Partei, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ich habe allein in den letzten zwei Jahren über 250 Termine vor Ort gemacht und mit vielen Mitgliedern und Wählern diskutiert. Ich habe mit der Partei in guten und schlechten Zeiten Wahlkampf geführt. Und der Generationenwechsel ist nicht nur ein Wort: Ich biete eine Perspektive, die über vier Jahre hinausgeht."

Es gebe auch Unterschiede in der Gesellschaftspolitik, sagte Spahn offenbar in Richtung von CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer. "Ich habe aus voller Überzeugung für die Öffnung der Ehe gestimmt. Die Werte, die in einer Ehe gelebt werden, sind im positiven Sinne konservativ. Ich habe meinen Mann im Dezember geheiratet. Wenn nun unsere Ehe in einem Atemzug mit Inzest oder Polygamie genannt wird, trifft mich das persönlich." Kramp-Karrenbauer steht der Ehe für alle ablehnend gegenüber.

"Ich bleibe auf jeden Fall im Team"

Spahn machte deutlich, dass er sich im Fall einer Niederlage beim Bundesparteitag am 7. Dezember in Hamburg weiter an führender Stelle in der CDU engagieren will. "Ich kandidiere für die Führung des Teams. Aber ich bleibe auf jeden Fall im Team, weil ich den Erfolg der CDU will."

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht keinen Zusammenhang zwischen der Wahl des CDU-Parteivorsitzes und dem Kanzlerposten. "Es gibt keinen Automatismus, dass ein neuer Parteivorsitzender oder eine neue Parteivorsitzende an die Regierungsspitze rückt", sagte der CDU-Politiker und Merkel-Vertraute der "Neuen Westfälischen".

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