Spaniens Fußballerinnen streiken weiter - nach Klage von Hermoso gegen Rubiales im Kuss-Skandal
Die Spielerinnen der ersten spanischen Liga (Liga F) werden ihren Streik fortsetzen, da die Verhandlungen über eine Verbesserung der Gehälter in eine Sackgasse geraten sind. Das haben die Gewerkschaften am Donnerstag bekannt gegeben.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Nationalspielerin Jenni Hermoso im Kuss-Skandal eine Klage gegen den suspendierten Verbandspräsidenten Luis Rubiales eingereicht.
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Die Staatsanwaltschaft des Staatsgerichtshofs in Madrid war Ende August aktiv geworden und hatte Hermoso gefragt, ob sie Anzeige erstatten wolle. Die Justiz ging "aufgrund der eindeutigen öffentlichen Erklärungen" davon aus, dass die Fußballerin Opfer eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs geworden sein könne. Es habe wohl "keine Art von Einwilligung". Die Behörde konnte allerdings nicht von Amts wegen handeln und benötigte nach spanischem Recht eine Anzeige der Spielerin.
Welcher Mindestlohn für Fußballerinnen?
Fünf Gewerkschaften, darunter AFE und Futpro, die eine Anhebung des Mindestlohns in der Frauenliga fordern, hatten in der vergangenen Woche für die ersten beiden Spieltage der Liga zum Streik aufgerufen und einen "inakzeptablen" Lohnvorschlag angeprangert.
Das derzeitige Mindestgehalt liegt bei 16.000 Euro pro Jahr und die Gewerkschaften geben an, dass sie ihre Forderung auf 23.000 Euro gesenkt haben. Liga F hat sich jedoch geweigert, ihr Angebot über 20.000 Euro pro Jahr hinaus zu erhöhen.
Die Spielerinnen halten diesen Vorschlag für "inakzeptabel", da "dies bedeuten würde, weniger zu verdienen als die Schiedsrichter", wie sie in einer Pressemitteilung kritisierten.
Die Verhandlungen über Gehälter und Arbeitsbedingungen begannen vor einem Jahr, als die Liga F auf die professionelle Ebene wechselte.
Die Verhandlungen, die diese Woche stattfanden, betrafen nur die Mindestlöhne der Spielerinnen, während weitere Treffen zwischen dem 15. und 17. September geplant sind, um über die Arbeitsbedingungen zu sprechen.