Spaniens Wirtschaftsminister de Guindos soll EZB-Vize werden

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos soll Vizechef der Europäischen Zentralbank werden. Die Gegner schuldenfinanzierter Staatshaushalte fürchten, die Entscheidung sei richtungsweisend, weil sie die Länder stärken könnte, die für die Aufweichung der Stabilitätskriterien und die Schwächung der Unabhängigkeit der EZB eintreten. De Guindos trat den Befürchtungen entgegen: "Meine Rolle als Minister hindert mich nicht daran, die Unabhängikeit der europäischen Zentralbank zu verteidigen, das ist völlig irrelevant, Ich kann nur sagen, ich werde die Unabhängigkeit der Zentralbank mit aller Kraft verteidigen" Neben de Guindos kandidierte noch der irische Notenbankgouverneur Philip Lane; de Guindos hat bisher keine geldpolitische Berufserfahrung. Irland hat jetzt aber den Rückzug seines Kandidaten angekündigt. Entsprechend der europäischen Arithmetik könnten jetzt die Chancen für den deutschen Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann steigen, Nachfolger des scheidenden EZB Chefs Mario Draghi zu werden. Die Logik dahinter: wenn ein stellvertretender EZB-Chef aus Südeuropa kommt, wird ein Präsident aus Mittel- oder Nordeuropa wahrscheinlicher.