Spannender Krimi oder Science-Fiction-Klassiker: Die TV-Tipps für Fußball-Muffel

Commissario Brunetti (Uwe Kockisch) ermittelt gemeinsam mit Signorina Elettra (Annett Renneberg) in einem besonders schweren Fall gegen eine illegale Adoptionsagentur. Die Rätsel scheinen kein Ende zu nehmen... (Bild:  ARD Degeto/Martin Menke)
Commissario Brunetti (Uwe Kockisch) ermittelt gemeinsam mit Signorina Elettra (Annett Renneberg) in einem besonders schweren Fall gegen eine illegale Adoptionsagentur. Die Rätsel scheinen kein Ende zu nehmen... (Bild: ARD Degeto/Martin Menke)

Keine Lust auf Fußball aus Katar zur Primetime? Wir empfehlen pro WM-Turnierabend drei lohnende Alternativprogramme für WM-Muffel: am Mittwoch mit einem besonders harten Fall für Brunetti (Donna Leon), Mario Barths Spürnase und einem Sci-Fi-Blockbuster aus den 90-er Jahren.

Frankreich gegen Marokko heißt das Primetime-Spiel am Mittwoch, 14. Dezember, um 20.00 Uhr, im ZDF. Wem dieses WM-Halbfinale schnuppe ist, der findet auch an diesem Abend drei lohnende Alternativen im TV-Programm.

In dem Best-Of "Mario Barth deckt auf! - Achtung Baustelle!" fühlen die "Spürnasen" (von links) Ingo Appelt, Lisa Feller, Reiner Holznagel, gemeinsam mit Gastgeber Mario Barth, und Guido Cantz sowie Ilka Bessin einigen Bauprojekten in Sachen Steuergeldverschwendung auf den Zahn. Sie präsentieren erschreckend Geld-verschlingende Objekte. (Bild: RTL / Sebastian Drüen)

"Donna Leon - Lasset die Kinder zu mir kommen" (Das Erste)

Geht nicht, kann nicht sein - so lautet die gängige Devise, wenn deutsche Gesichter Südländer spielen sollen. Geht aber doch, wie die Langlauf-Serie "Donna Leon" (2000 bis 2019) beweist. Auch wenn in Italien selbst fast niemand den deutschen Commissario Uwe Kockisch alias Guido Brunetti kennt. Mehr als hilfreich ist dabei, dass in den Filmen die Lagunenstadt Venedig laut ARD "die eigentliche Hauptrolle" spielt - ohne dabei Kockischs Starqualitäten zu schmälern. Der 15. Fall des geplagten Lagunenkommissars, "Lasset die Kinder zu mir kommen" (Regie: Sigi Rothemund, 2010), den das Erste nun um 20.15 Uhr wiederholt, ist für Brunetti einer der bislang schwersten. Die Albanerin Rozafa (Laura Maire) wird ermordet aufgefunden. Wie sich herausstellt, hatte sie ihr Baby dem Kinderarzt Gustavo Pedrolli (Uwe Bohm) illegal zur Adoption überlassen. Für Brunettis sizilianischen Kollegen Capitano Marvilli (Gregor Törzs) ist Pedrolli damit der Hauptverdächtige. Doch Brunetti hat seine Zweifel. Mehr als sechs Millionen Zuschauer sahen den Film bei seiner Erstausstrahlung Ende 2010.

Astrophysikerin Dr. Ellie Arroway (Jodie Foster) ist davon überzeugt, dass der Mensch nicht die einzige lebende Spezies im Universum ist. Nachdem sie ein Signal empfängt, setzt sie alles daran, Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen - dabei kämpft sie in "Contact" (1997) gegen geschlechterspezifische Machtverteilung. (Bild: SAT.1 / Warner Bros. Pictures)

"Mario Barth deckt auf - Achtung, Baustelle!" (RTL)

Die Zeiten sind ernst. Der Krisenmodus hat sich bedauerlicherweise zum Dauerzustand entwickelt. Trotzdem kann es wichtig sein, die alltäglichen Schludrigkeiten und Versäumnisse auch im Nahbereich nicht aus dem Blick zu verlieren. Davon sind die Macher der RTL-Reihe "Mario Barth deckt auf" fest überzeugt. Der selbsternannte Fürsprecher der "kleinen Leute" stellt wieder einmal Fälle vor, in denen es doch nicht so ganz rundzulaufen scheint im vermeintlich perfekt organisierten gesellschaftlichen Miteinander Deutschlands. Mario Barth kämpft gegen angebliche oder tatsächliche Behördenwillkür, gegen offensichtlich wenig durchdachte Vorschriften und Regelungen sowie gegen das von ihm und seiner Redaktion so empfundene sinnlose Verpulvern von Steuergelder an. Dabei stellt er sich - unterstützt von prominenten Stichwortgebern, die oft auch als "Spürnasen" der Reihe dienen - beherzt dem galoppierenden Amtsschimmel in den Weg. In der Best-Of Sendung "Mario Barth deckt auf - Achtung, Baustelle!" (Erstausstrahlung: April 2022) um 20.15 Uhr bei RTL rückt der Moderator grandiose Bauprojekte ins Zentrum der Aufmerksamkeit, bei denen einiges schiefgelaufen ist. Von Autobahnen und Schwimmbäder über Opernhäuser bis hin zu Bahnhöfen ist alles dabei. An seiner Seite im Studio sind prominente Gäste wie Guido Cantz und Ilka Bessin zu sehen.

"Contact" (Kabel Eins)

Während viele Sci-Fi-Blockbuster vor allem mit spektakulären Special Effects aufwarten, ist Robert Zemeckis' "Contact" (Kabel Eins, 20.15 Uhr) ein etwas stillerer, jedoch nicht weniger spektakulärer Vertreter des Genres: Der Streifen aus dem Jahre 1997 kommt noch ohne dominante 3-D- oder CGI-Effekte, Explosionen und mitreißende Schlachtengemälde, aber auch (weitgehend) ohne Aliens aus. Geschildert wird die Suche nach einer Antwort auf die Frage, die die Menschen wohl seit der Entwicklung des Intellekts beschäftigt: Sind wir allein? Oder ist da draußen noch irgendwer? Ellie Arroway (Jodie Foster) geht diesem Rätsel mithilfe riesiger Radarantennen nach und bekommt dafür sogar staatliche Fördergelder. Als die Regierung aber merkt, dass mit schnellen Resultaten nicht zu rechnen ist, werden diese gestrichen. Doch Ellie macht weiter, da der kranke Multimillionär S. R. Hadden (John Hurt) sich bereit erklärt, das Projekt über längere Zeit zu unterstützen. Als die junge Wissenschaftlerin nach vier Jahren Signale vom Vega, dem hellsten Stern im Sternbild der Lyra, empfängt, ist die Überraschung groß: Es handelt sich um die Eröffnungsrede Hitlers zu den Olympischen Spielen 1936. Doch die Entschlüsselung weiterer, tiefer liegender Tonfelder birgt den Bauplan für ein Raumschiff, und nach einigen vergeblichen Versuchen ist es wiederum Ellie, die die Chance auf die Reise bekommt, die sie ihr Leben lang antreten wollte.