Spektakulärer Prozess: Schießerei in Weddinger Café: Angeklagte schweigen

Beim Prozess um einen ANgriff auf ein Lokal sind die Angeklagten im Moabiter Kriminalgericht schwer geschützt

Berlin. Die Justizbediensteten im gut geheizten Saal B129 des Moabiter Kriminalgerichts schwitzen. Sie tragen dick gepolsterte Schusswesten. Die Sicherheitsvorkehrungen sind groß in diesem Prozess, der am Dienstag vor einem Schwurgericht begann. Es geht um versuchten Mord. Angeklagt sind sechs mutmaßliche Mitglieder der rockerähnlichen Gruppierung Guerilla Nation.

Das im Anklagesatz beschriebene Szenario erinnert an Filme über den berüchtigten Mafiaboss Al Capone. Ein Mann betritt ein Lokal an der Groninger Straße in Wedding und versucht, mit einer Kalaschnikow in den Raum zu schießen. Gäste aus dem vorderen Bereich, die den Schützen sehen können, verlassen fluchtartig den Raum. Doch die Waffe versagt auch nach mehreren Schussversuchen.

Wenig später erscheint ein zweiter Täter, bewaffnet mit einer Maschinenpistole der Marke Luger und eröffnet dem Anklagesatz zufolge mit dem Ausruf "Ich erschieße dich!" das Feuer. Er gibt 16 Schüsse ab. Anvisiertes Opfer ist der Wirt des Lokals. Der schießt mit einer Pistole zurück, kann schließlich wie ein Teil seiner Gäste durch ein Fenster fliehen. Anders als in Al-Capone-Filmen gibt es glücklicherweise keine Verletzten. Die mutmaßlichen Täter werden ein paar Tage später festgenommen.

Angeklagte wollen sich zu den Vorwürfen nicht äußern

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um eine Auseinandersetzung im Drogenmilieu handelte. Der Wirt des Lokals soll eine größere Menge Marihuana nicht bezahlt haben; mit der Begründung, es handele sich um minderwe...

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