Spektakuläre Mars-Aufnahme: Krater sieht aus wie menschliches Ohr

Eine Mars-Aufnahme der NASA sorgt für Belustigung: Abgebildet ist ein Krater, der die Form eines menschlichen Ohrs hat.

Mars high resolution image. Mars is a planet of the solar system. Sunrise with lens flare. Elements of this image furnished by NASA.
Der Mars - Projektionsfläche für so manche blühende Fantasie (Symbolbild: Getty Images)

Wir Menschen neigen dazu, angesichts bestimmter Naturerscheinungen an uns vertraute Wesen und Gegenstände zu denken. Wer sah nicht schon in einer Wolke einen Elefanten? Oder ein Gesicht in einer Bergformation? Man nennt das Pareidolie. Das psychologische Phänomen liegt auch dem aktuellen Wirbel um ein NASA-Aufnahme zugrunde: Viele Betrachter meinen, ein Krater des Roten Planeten habe die Form eines menschlichen Ohrs.

Tatsächlich braucht es keine blühende Fantasie, um in dem Krater das Sinnesorgan des Menschen zu erkennen. Die Assoziation hat der Betrachter des Bildes unweigerlich, der Gedanke liegt sozusagen auf der Hand. Das meint auch das Forschungszentrum Lunar and Planetary Laboratory, dessen Weltraum-Kamera High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) das Foto Ende 2020 geschossen hat.

Unmöglich, das Ohr nicht zu sehen

"Hat man es einmal gesehen, ist es unmöglich, es nicht zu sehen", schreibt die Einrichtung der University of Arizona auf ihrer Webseite. Auch dort wird das psychologische Phänomen als Erklärung für die Ohr-Assoziation ins Spiel gebracht. "Handelt es sich um Pareidolie, wenn wir Gesichter und Muster sehen, die in Wirklichkeit gar nicht existieren, wenn die Form uns tatsächlich an etwas erinnert? In diesem Fall haben wir es mit einem seltsam geformten Krater zu tun, der einem Ohr sehr ähnlich sieht."

So viel zur Einbildung, nun zu den Fakten. Das Bild wurde von der NASA-Raumsonde "Mars Reconnaissance Orbiter" aus aufgenommen, die den Mars seit 2006 zu Forschungszwecken umkreist. Der Krater hat laut Lunar and Planetary Laboratory einen Durchmesser von mehr als 1.800 Metern und befindet sich in der Ebene Chryse Planitia auf der nördlichen Hemisphäre des Planeten.

Pareidolie-Ikone

Eine Tatsache ist auch das: Schon öfter brachte ein Weltraum-Bild die Fantasie der Menschen zum Blühen. Zu den berühmtesten Pareidolie-Beispielen gehört die Aufnahme der NASA-Sonde "Vikink 1" aus dem Jahr 1976.

Darauf sind mehrere Mars-Felsen zu sehen, einer hat – dank des Spiels von Licht und Schatten – die Form eines Alien-Gesichts. Für Spekulationen, ob der vermeintliche Felsen vielleicht ein von Außerirdischen errichtetes Bauwerk sei, war damit Tür und Tor geöffnet.

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