„Die Spezialisten“: Dieser Kölner verkauft biologisch artgerechtes Hundefutter

Harald Kraska bietet rund 100 Sorten Fleisch an

Spartanischer ausgestattet als das Geschäft von Harald Kraska kann ein Laden eigentlich nicht sein. Könnten Hunde eine Bewertung vornehmen, würden sie es wahrscheinlich als kleines Schlaraffenland bezeichnen; zumal nicht mal jeder Metzger über ein so breites Fleischangebot verfügt. 100 Sorten Fleisch und Fisch Insgesamt sind es rund hundert Sorten, darunter neben Rind, Huhn, Schaf, Kaninchen und Hirsch auch Lachs, Sprotten und andere Fischsorten. Und dann findet man noch besondere Leckerbissen wie Pansen, Lefzen oder Kopffleisch, die ebenfalls nicht zum Repertoire eines gewöhnlichen Fleischers gehören. Darüber, was für ein Futter für das vierbeinige Familienmitglied am besten ist, gehen die Meinungen gewiss ähnlich weit auseinander wie bei der menschlichen Ernährung. Dass Kraska heute am Hermeskeiler Platz ein Spezialgeschäft für biologisch artgerechtes, rohes Futter (BARF) führt, ist indirekt auch eher eine Entscheidung seiner Hündin Lilly. Das Tier litt immer wieder unter Durchfall und Verdauungsproblemen, entsprechend lang war die Versuchsstrecke von Herrchen und Frauchen, was ein verträglicheres Futter betraf. „Dann haben wir von Bekannten vom Barfen gehört und es ausprobiert“, berichtet der 48-Jährige. Das Ergebnis sprach für sich, die Probleme waren nach kurzer Zeit weg. Hatte Lust auf eine berufliche Veränderung Da der frühere Programmierer ohnehin Lust auf eine berufliche Veränderung hatte, eröffnete er im November vor fünf Jahren ein Geschäft, das er Leckerli-Box nannte, weil das Sortiment zunächst eher auf den kleinen Snack nebenher ausgerichtet war. Dass es auch dafür eine Nachfrage gab, hatte er zuvor schon bei seinem testweise eingerichteten Online-Geschäft festgestellt. Als zunehmend Kunden nach rohen Fleischmahlzeiten für ihre Hunde oder Katzen fragten, stellte Kraska sich die erste Tiefkühltruhe in den Shop und bestückte diese mit unterschiedlichen Sorten und unterschiedlich großen Portionen. Inzwischen sind die Belohnungs-Leckerli eher ein Nebenprodukt, und die inzwischen sechs großen Tiefkühltruhen der Hauptbestandteil des Ladens. Der Umstand, dass das frische Fleisch sofort portionsgerecht einfroren wird, „garantiert, dass die Verkeimung sehr gering ist“, sagt Kraska. Es gebe zwar auch Kunden, die die Frische-Theke bevorzugten. Aber je nachdem, wie lange die Produkte dort lägen, sei nicht unbedingt eine höhere Fleisch-Frische garantiert. Mit den Jahren ein Ernährungsexperte geworden „Außerdem haben wir unter unseren Kunden einen sehr großen Anteil an Vegetariern, die froh sind, wenn sie keinen Frischfleisch-Betrieb betreten müssen.“ Er habe sogar den Eindruck, je ernährungsbewusster der Mensch sei, umso mehr Wert lege er oft darauf, dass auch sein Tier eine natürliche Ernährung erhalte. Obwohl der 48-Jährige im Laufe der Jahre zu einem echten Experten in Sachen Tiernahrung geworden ist und demzufolge in seinem Geschäft weniger als reiner Fleisch-Verkäufer, sondern eher als Ernährungsberater fungiert, tritt er nicht missionarisch auf. Selbst kein Befürworter von Trockenfutter zu sein, heiße ja nicht, dass man die Kunden partout umkehren wolle. Barfen sei einfacher und preiswerter als viele glauben würden „Ich möchte gerne einige gerade auch im Internet verbreitete Irrtümer aus der Welt schaffen“, sagt Kraska. Zum Beispiel, dass Barfen eine hoch komplizierte Sache sei. „Nein, es ist viel einfacher und vor allem auch viel preiswerter, als die meisten glauben.“ Im Zuge der allgemeinen Smothie-Welle verfüge bald ohnehin jeder Haushalt über einen Mixer, mit dem man bequem auch Gemüse, Obst und Kräuter für den vierbeinigen Mitbewohner pürieren könne. Dann brauche man neben dem Fleisch nur noch ein gutes Öl sowie Mineralien, die es in Pulverform gebe, und schon habe das Tier alles, was es brauche. Hundehalter berichten von positiven Effekten des Barfen Wer sich den Pürier-Aufwand sparen möchte, kann auf gefrorene Fertigmahlzeiten zurückgreifen. „Wir nehmen den Kunden da schon an die Hand und helfen bei der Zusammenstellung.“ Zwar gebe es bisher keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass gebarfte Tiere eine längere Lebenserwartung hätten. Aber viele Hundehalter berichteten, dass es sich positiv auf Gelenkprobleme oder Allergien auswirke, dass die Rohfütterung ein glänzenderes Fell bewirke und insgesamt vitaler mache. „Und die Hunde selbst lieben es!“...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta