"Spezielles Spiel": DEB-Coach freut sich auf Duell mit Finnen

Das Ticket für das Viertelfinale der Eishockey-WM ist gelöst und die Direkt-Qualifikation für die Winterspiele 2022 in Peking geschafft – doch das DEB-Team will mehr.

Nachdem man nach der 1:8-Klatsche gegen Kanada ein starkes Spiel gegen die USA zeigte, soll im letzten Gruppenspiel gegen Finnland der erste Sieg gegen einen großen Gegner her. (Eishockey-WM: Deutschland - Finnland, ab 12 Uhr LIVE im TV und Stream bei SPORT1).

Das würde nicht nur Selbstvertrauen für das Viertelfinale geben, sondern könnte auch die Ausgangslage für eben jene K.o.-Phase verbessern. Allerdings kann Deutschland maximal noch Gruppendritter werden. (Tabellen der Eishockey-WM)

DEB-Team will Duell mit Russland vermeiden

Doch auch das könnte helfen, um Rekordweltmeister und Olympiasieger Russland aus dem Weg zu gehen. Der WM-Topfavorit um Superstar Alexander Ovechkin wird Sieger in Gruppe B, falls er am Dienstagabend mindestens einen Punkt gegen Titelverteidiger Schweden holt.

Im Spiel gegen Finnland werden viele Augen auf Bundestrainer Toni Söderholm ruhen. Für den Finnen ist es das erste Duell mit seinen Landsmännern. Die Partie gegen jenes Nationalteam, für das er als Spieler 19 WM-Spiele betritt, ist für ihn "auf alle Fälle speziell". "Ich kenne die Trainer sehr gut. Ich habe für Jukka (Jalonen, Anm. d. Red) gespielt, der Co-Trainer war mein Co-Trainer bei Helsinki damals. Ungefähr gegen die Hälfte der Mannschaft habe ich schon gespielt", erzählte der 41-Jährige im Gespräch mit SPORT1.

Mit Kaapo Kakko haben die Finnen ein junges Talent der Extraklasse in ihren Reihen. Allerdings liegt die große Stärke des letzten DEB-Gruppengegners nicht in Stars und Einzelspielern. Vielmehr bestechen die Finnen mit mannschaftlicher Geschlossenheit, was auch Söderholm bestätigte. "Es ist egal, ob NHL-Spieler dabei sind oder nicht. Da sind fünf Spieler auf dem Eis, die wissen, was der andere macht. Namen sind wichtig, aber die Namen zusammen im gleichen Trikot sind noch wichtiger. Das bestätigt Finnland mit dem bisherigen Erfolg."

Einsätze von Seider und Grubauer ungewiss

Im Kader des deutschen Teams gibt es weiterhin noch einige Ungewissheiten. Einen Einsatz von Moritz Seider, der nach einem brutalen Check noch an einer Gehirnerschütterung laboriert, hält Söderholm für unwahrscheinlich: "Ich glaube nicht, dass er spielt." Zwar sei die Reha sehr gut verlaufen, allerdings wolle man kein Risiko eingehen.

"Moritz hat hoffentlich noch 20 Jahre Eishockey vor sich. Für mich ist kein Spiel so wichtig", betonte der Coach. Bis zum Viertelfinale sehe die Situation wieder anders aus, meinte Söderholm. "Da bin ich mir ziemlich sicher, dass er wieder spielt."

Ob Philipp Grubauer nach seinen muskulären Problemen wieder zwischen den Pfosten steht, ist ebenfalls noch unklar. "Bei Philipp sieht es positiv aus. Da ist die Frage nur, ob man bei diesem einen Spiel testen oder ihm lieber noch ein paar Tage Zeit geben will." Auch hier richtet Söderholm bereits den Blick aufs Achtelfinale. "Hoffentlich geht die Reise ja bei uns auch weiter. Da brauchen wir Philipp."

Söderholm kritisiert NHL-Star Draisaitl

Der Finne hatte einen Tag vor dem WM-Spiel gegen Finnland mit seiner Kritik an NHL-Star Leon Draisaitl für Aufsehen gesorgt. "Er kann auf alle Fälle besser in der Defensive arbeiten. Ich glaube nicht, dass das ein Geheimnis ist."

Im SPORT1-Interview ruderte der Bundestrainer allerdings zurück und präzisierte, was er mit seiner Aussage gemeint hat. "Kritik klingt immer so negativ. Aber wenn du über Entwicklung redest, welche Dinge du verbessern kannst, dann kann das auch einen positiven Klang haben." Er habe eher eine Verbesserung auf hohem Niveau gemeint. "Ein bisschen etwas fehlt allen Spielern. Ob bei Leon oder anderen Weltstars - wenn die das noch verbessern können, dann sind sie der komplette Eishockeyspieler. Und das will jeder Trainer haben."

Draisaitl erzielte bisher drei Tore selbst und bereitete zwei vor. Allerdings brachte er die deutsche Abwehr mit riskanten Pässen in der Defensive auch mehr als einmal in große Nöte, beim 3:1-Sieg gegen Großbritannien führte so eine Aktion sogar zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

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Gegen die starken Finnen darf sich das deutsche Team um Draisaitl solche Ausrutscher nicht leisten. Denn Finnland wird sicher alles geben, um die Tabellenführung zu behaupten und somit im Viertelfinale auf den Vierten der Gruppe B zu treffen.

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