Sport : Blindenfußball-EM kommt zum ersten Mal nach Berlin

Alican Pektas (v.li.), Mulgheta Russom und Rasmus Narjes von der deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft beim Training in Berlin

Laut hallt die für Außenstehende kryptische Anweisung über den idyllisch gelegenen Kunstrasenplatz im Berliner Westen. "Schwarz zwei, schwarz zwei." Gekonnt dribbelt Taime Kuttig den rasselnden Ball zwei Schritte zur Seite und hämmert ihn ins obere Toreck. Die Kombination aus Farbe und Zahl steht für eine bestimmte Freistoßvariante, auch beim folgenden Angriff ruft ein Trainer hinter dem Tor immer wieder Kommandos ins Spiel, vor Zweikampfduellen warnen sich die Spieler gegenseitig mit Rufen.

Bis zu 2000 Zuschauer werden in der Hauptstadt erwartet

Beim Blindenfußball entscheidet neben Technik und Ballgefühl auch ein feines Gehör - weshalb das deutsche Nationalteam sich zwar unbändig auf die Atmosphäre bei ihrer ersten Heim-EM freut, während der Spiele aber immer wieder eher gedämpfte Tennis-Stimmung benötigt. "Wenn der Ball im Tor oder im Aus ist, können die Fans gerne ausrasten, jubeln und singen", erläutert Torwart Sebastian Themel, "aber ansonsten ist Ruhe gefordert. Sonst leidet auch das Spiel darunter."

Bis zu 2000 Zuschauer werden von Freitag an zu den Spielen in der Arena am Anhalter Bahnhof in der Hauptstadt erwartet, das Eröffnungsspiel gegen Italien ist so gut wie ausverkauft. Eine rasante Entwicklung des Sports, den es in Deutschland erst seit gut einem Jahrzehnt gibt. "Wenn wir den Leuten erzählen, wie amateurhaft das in den ersten Jahren war, würden sie mit dem Kopf schütteln und wahrscheinlich gar nicht mitmachen", erinnert Kapitän Alex Fangmann.

Vor allem das englis...

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