Wird Salihamidzics Vision doch noch wahr?
Beim FC Bayern galt Callum Hudson-Odoi jahrelang als Wunschkandidat, unter Hasan Salihamidzic warben die Münchner 2018 und 2020 intensiv um das damalige Top-Talent vom FC Chelsea, das mit 18 Jahren für die Three Lions debütierte. In „CHO“ sah man den Flügelstürmer der Zukunft.
In der Folge landete der vielversprechende Flügelflitzer allerdings auf dem Abstellgleis bei Chelsea und galt schon als gescheitert. Heute feiert er seinen 24. Geburtstag - und ist inzwischen vom Abstellgleis ins Rampenlicht zurückgekehrt.
Nach der für alle Parteien enttäuschenden Leihe bei Bayer Leverkusen in der Saison 22/23, nach der Hudson-Odoi von vielen endgültig abgeschrieben wurde, schloss sich der Engländer Nottingham Forest an. Am Deadline Day 2023 überwiesen die „Tricky Trees“ lediglich 3,5 Millionen Euro Ablöse nach Chelsea.
Restart in Nottingham: „Kann noch so viele erreichen“
Die Blues hatten ihre Hoffnung in den einst so vielversprechenden Linksfuß anscheinend schon aufgegeben - und bessere Optionen, als zum Aufsteiger aus dem Vorjahr zu wechseln, hatte Hudson-Odoi offenbar auch nicht.
Nach etwas Eingewöhnungszeit und einer Oberschenkelverletzung in der Hinrunde startete Hudson-Odoi dann in der Rückrunde so richtig durch. Mit sieben Toren und einer Vorlage verhalf er Forest in der entscheidenden Saisonhälfte zum knappen Klassenerhalt.
„Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich mich gut und fit fühle“, hatte Hudson-Odoi im März dem Guardian erklärt und den Rhythmus und die Anzahl der Spiele als entscheidend angeführt - und sich angesichts seiner fußballerischen Zukunft optimistisch gezeigt. „Ich habe in meiner Zeit im Fußball schon so viel erlebt. Wenn man zurückblickt, denkt man, dass noch so viel mehr kommen wird. Ich bin erst 23. Ich kann noch so viele tolle Dinge erreichen.“
Überraschungsteam der Liga - Hudson-Odoi ausschlaggebend
In dieser Saison ist er mit den „Tricky Trees“ auf dem besten Weg dorthin. Nottingham steht nach zehn Spieltagen mit fünf Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage auf dem dritten Platz in der Tabelle der Premier League - lediglich Manchester City und der FC Liverpool sind besser. Ebenjenen Reds fügte Nottingham ihre bis dato einzige Niederlage in dieser Saison zu.
Beim überraschenden 1:0-Erfolg an der Anfield Road war es niemand Geringeres als Hudson-Odoi, der das goldene Tor erzielte. Von der linken Außenbahn war er in die Mitte des Feldes gedribbelt und hatte den Ball aus knapp 18 Metern mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß sehenswert ins lange Eck geschlenzt. Liverpools Torhüter Alisson konnte nur machtlos dabei zusehen, wie der Ball vom Pfosten ins Tor prallte.
Wieder ein Thema auf dem Transfermarkt
Durch seine beeindruckenden Leistungen hat sich Hudson-Odoi auch wieder in den Fokus der Top-Klubs gespielt. Zwar nicht in den des FC Bayern - doch Salihamidzics Vision vom Offensivstar der Zukunft könnte anderswo wahr werden. Wie Ex-Tottenham-Scout Mick Brown dem Portal Football Insider verriet, sollen die Spurs erwägen, den 24-Jährigen zu verpflichten. Demnach wären auch noch weitere Klubs interessiert.
„Wenn eine Mannschaft wie Forest, bei allem Respekt, über ihrem üblichen Niveau spielt, werden natürlich die Spitzenspieler interessant“, hatte Brown erklärt und anschließend über die Interessenten gesprochen. „Seine Leistungen haben das Interesse einiger Vereine geweckt. Tottenham war im Sommer an ihm interessiert, und ich habe gehört, dass das Interesse nicht erloschen ist, da sie immer noch einen neuen Flügelspieler verpflichten möchten.“
Tuchel als alter Bekannter: Rufen die Three Lions?
Doch nicht nur bei anderen Klubs ist Hudson-Odoi wieder im Gespräch - auch bei der englischen Nationalmannschaft sieht es aktuell wieder besser für den Flügelflitzer aus. Wie The Athletic berichtet, bringt sich der 24-Jährige aktuell wieder ins Gespräch - und hofft darauf, die Aufmerksamkeit von Thomas Tuchel, der das Trainer-Amt im Januar übernehmen wird, auf sich zu ziehen.
Unter dem Deutschen spielte Hudson-Odoi bei Chelsea - Tuchel weiß also um die Qualitäten des Flügelflitzers, der wiederum darauf hofft, von seiner früheren Beziehung zu Tuchel profitieren.