Brett Favre im Wohlfahrts-Skandal
Der frühere NFL-Quarterback Brett Favre wird in einer Kongressanhörung zur Notwendigkeit von Reformen im Wohlfahrtswesen aussagen. Dies bestätigte der Kommunikationsdirektor des House Ways and Means Committee. Die Anhörung, die auf der Website des Komitees gelistet ist, beleuchtet den Missbrauch von TANF-Mitteln, die eigentlich für bedürftige Familien vorgesehen sind (TANF - Temporäre Hilfe für bedürftige Familien).
Favre im Zentrum eines Wohlfahrtskandals
Im Mittelpunkt des weitreichenden Wohlfahrtsfalls in Mississippi stehen mindestens 77 Millionen Dollar an TANF-Mitteln, die laut einem staatlichen Audit zweckentfremdet wurden. Favre ist einer von vielen Beklagten in einer Zivilklage, die darauf abzielt, die veruntreuten Gelder zurückzufordern. Er hat jegliches Fehlverhalten bestritten und wurde bislang nicht strafrechtlich angeklagt.
Unklarheiten und offene Fragen
Der Kommunikationsdirektor J.P. Freire machte keine weiteren Angaben zu Favres geplanter Aussage. Auch ein Sprecher von Favre reagierte nicht sofort auf Anfragen. Favre könnte jedoch Fragen zu seiner Kenntnis über die Herkunft der Gelder für eine Volleyballanlage an seiner Alma Mater, der University of Southern Mississippi, sowie zu Prevacus, einem Unternehmen zur Entwicklung eines Medikaments gegen Gehirnerschütterungen, in dem Favre der größte externe Investor war, beantworten müssen.
Textnachrichten werfen Fragen auf
Öffentlich gewordene Textnachrichten zeigen, dass Favre staatliche Beamte um Finanzierung für die Volleyballanlage bat, während seine Tochter im Team war. Die Sportstiftung der Universität erhielt 5 Millionen Dollar aus TANF-Mitteln. Favre selbst spendete 1,4 Millionen Dollar für den Bau der Anlage. Zudem zeigen Nachrichten, dass Favre um Unterstützung bei der Finanzierung von Prevacus bat, das 2 Millionen Dollar aus TANF-Mitteln erhielt. Der Gründer von Prevacus, Jacob VanLandingham, bekannte sich im Juli des Betrugs schuldig und gab zu, Wohlfahrtsgelder aus Mississippi zur Begleichung von Spielschulden und anderen Verbindlichkeiten verwendet zu haben.
Rückzahlungen und Zinsforderungen
Favre erhielt zudem 1,1 Millionen Dollar aus TANF-Mitteln für Reden, die er laut dem staatlichen Rechnungsprüfer nie gehalten hat. Er zahlte das Geld schließlich zurück, doch der Prüfer forderte zusätzlich 228.000 Dollar an Zinsen.