Chef der Republikanischen Garde: Gabuns Präsident "in den Ruhestand" versetzt

Nach dem Militärputsch in Gabun ist Präsident Ali Bongo Ondimba nach Angaben des Chefs der Republikanischen Garde, Brice Oligui Nguema, "in den Ruhestand" versetzt worden. (-)
Nach dem Militärputsch in Gabun ist Präsident Ali Bongo Ondimba nach Angaben des Chefs der Republikanischen Garde, Brice Oligui Nguema, "in den Ruhestand" versetzt worden. (-)

Nach dem Militärputsch in Gabun ist Präsident Ali Bongo Ondimba nach Angaben des Chefs der Republikanischen Garde, Brice Oligui Nguema, "in den Ruhestand" versetzt worden. Der unter Hausarrest stehende Bongo sei "in den Ruhestand versetzt worden" und habe "alle seine Rechte", sagte Oligui am Mittwoch der französischen Zeitung "Le Monde". "Er ist ein normaler Gabuner, wie jeder andere auch."

Bongo "hatte kein Recht, eine dritte Amtszeit auszuüben", sagte Oligui weiter. Die Verfassung des Landes sei mit Füßen getreten worden. "Das Wahlverfahren war nicht das richtige. Also hat die Armee beschlossen, das Blatt zu wenden, ihre Verantwortung zu übernehmen", sagte Oligui.

Auf am Mittwoch im Staatsfernsehen ausgestrahlten Aufnahmen war Oligui zu sehen, wie er unter "Präsident Oligui"-Sprechchören auf den Schultern von Soldaten durch die Stadt getragen wurde. Er wies zunächst jedoch zurück, sich als neues Staatsoberhaupt Gabuns zu bezeichnen.

"Ich erkläre mich noch nicht, ich ziehe im Moment nichts in Betracht", sagte er der Zeitung. "Es ist eine Debatte, die wir mit allen Generälen führen werden." Es werde darum gehen, einen Konsens zu finden. "Jeder wird Ideen einbringen und die besten werden ausgewählt, ebenso wie der Name desjenigen, der den Übergang leiten wird."

In dem zentralafrikanischen Land war es am Mittwochmorgen zu einem Militärputsch gekommen. Ein Armeeoffizier hatte, flankiert von mehreren Männern in Uniform, im Sender Gabon 24 verkündet, die umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom vergangenen Wochenende würden annulliert, das "Regime" abgesetzt und "alle Institutionen der Republik" aufgelöst.

Unmittelbar vor der Fernsehansprache hatte die nationale Wahlbehörde Bongo zum Sieger der Wahlen vom Samstag erklärt. Der 64-Jährige erhielt demnach 64,27 Prozent der Wählerstimmen und konnte sich damit eine dritte Amtszeit sichern. Bongos Familie regiert das ölreiche Gabun seit mehr als 55 Jahren. Bongo selbst ist seit 14 Jahren an der Macht.

mhe/ck