"Mit dran schuld": Popow kritisiert DBS für mangelnde Förderung

Popow war in Rio zuletzt als Athlet dabei (SIMON BRUTY FOR OIS)
Popow war in Rio zuletzt als Athlet dabei (SIMON BRUTY FOR OIS)

Der zweimalige Paralympics-Sieger Heinrich Popow hat vor dem Start der Sommerspiele in Paris den Deutschen Behindertensportverband (DBS) kritisiert. Kinder mit Behinderungen würden in Deutschland "viel zu wenig gefördert, aber da ist der Deutsche Behindertensportverband mit dran schuld", sagte der frühere Weitspringer und Prothesensprinter der Rheinischen Post: "Es gibt ganz viele Ausreden seitens der Verbände."

Immer wieder würde einander die Schuld zugeschoben. "Wenn man mit dem Deutschen Behindertensportverband redet, sagt er, die Landesverbände sind zuständig. Wenn man mit den Landesverbänden redet, sagen sie, wir haben die Strukturen dafür nicht, die Trainer nicht, die Gelder nicht", führte der in Paris für die ARD als Experte arbeitende Popow weiter aus: "Ich schüttle mehr und mehr den Kopf darüber."

In Deutschland gebe es "ein Bürokratieproblem", so der 41-Jährige weiter: "Ich habe mehr als 18 Jahre Leistungssport hinter mir, ich bin Orthopädie-Techniker und als Experte weltweit gefragt – außer beim Deutschen Behindertensport." Dies liege am fehlenden Ausbildungsnachweis als Trainer.

Er erwarte generell einen weiteren sportlichen Abwärtstrend. In Paris werde der deutsche Parasport "noch mal Luft holen und in LA 2028 dann richtig Probleme bekommen", prophezeite Popow.