DTTB zieht durchwachsene Olympia-Bilanz
Enttäuscht war Richard Prause wenige Minuten nach der verpassten Bronzemedaille keineswegs. Vielmehr lobte der Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) das Frauenteam für ihre Leistungen bei den Olympischen Spielen in Paris: "Es ist trotzdem ein herausragendes Ergebnis, dass wir überhaupt um die Medaillen gespielt haben."
Verletzungsbedingte Ausfälle und dennoch Top Vier
0:3 hatten das Team um Yuan Wan, Xiaona Shan und Annett Kaufmann im Spiel um Platz drei am Samstag gegen Südkorea verloren. Zuvor hatte die Auswahl mehrere verletzungsbedingte Ausfälle verkraften müssen, sich aber dennoch zum dritten Mal hintereinander in den Top Vier bei Olympischen Spielen platziert.
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Prause blickte deshalb zuversichtlich in die Zukunft: "Wir können ganz gespannt nach vorne gucken, was wir in den verschiedenen Konstellationen noch aus der Mannschaft holen können." Insbesondere die Auftritte der erst 18-jährigen Kaufmann geben Anlass zur Hoffnung - wenngleich die Gesamtbilanz von Prause nach dem letzten Spiel der Deutschen in Paris gemischt ausfiel.
Erstmals seit 2004 ohne Edelmetall
Erstmals seit 2004 nämlich blieb der DTTB bei Olympischen Spielen ohne Edelmetall. "Wir hatten im Vorfeld gesagt: Wir wollen zu den Medaillengewinnern gehören", sagte Prause. "Wir müssen konstatieren, dass wir mit dem Gesamtergebnis bei den Herren nicht zufrieden sind."
Herren-Team scheitert im Viertelfinale
Das Team um den nun abgetreten Timo Boll war im Viertelfinale an Schweden gescheitert, auch im Einzel gab es für die Männer nichts zu holen. Man habe es "in den Nuancen nicht geschafft, hier zu liefern."
Hausaufgaben für die Zukunft
Es gebe "ein paar spielerische Sachen, die wir mit unserem Videoanalysten und dem Trainerteam schon angefangen haben zu verändern. Da brauchen wir aber noch ein bisschen Zeit", erklärte Prause. Es müsse nicht per se so sein, sagte Prause, "dass Deutschland die Nummer zwei ist. China thront über den Dingen. Danach gibt es sechs, sieben Nationen. Wir gehören nach wie vor in diesen Bereich. Aber wir haben ein paar Hausaufgaben zu machen."