Nach Erdbeben in Marokko: Regierung kündigt Soforthilfe für betroffene Menschen an

Die von dem schweren Erdbeben betroffenen Menschen in Marokko sollen durch den Staat finanziell unterstützt werden. Die betroffenen Haushalte würden eine Soforthilfe in Höhe von 30.000 Dirham (umgerechnet etwa 2750 Euro) erhalten, hieß es in einer Erklärung des königlichen Kabinetts.

Zudem sollen die Bewohnerinnen und Bewohner von rund 50.000 Gebäuden vorübergehend in anderen Gebäuden untergebracht werden.

In vielen Bergdörfern der Katastrophengebiete im Land mangelte es auch Tage nach der Naturkatastrophe weiter an notwendigen Dingen zum Überleben. Und noch immer erreichen Helfer nicht alle Dörfer im schwer getroffenen Atlasgebirge.

In Talat Ouldada in der Region Marrakesch-Safi wurden viele Häuser zerstört. Die Dorfbewohner suchen dringend nach Hilfe. Mouhamed etwa erklärt, dass etwa 48 Stunden nach dem Beben Hilfe eingetroffen sei. Zuvor war die Straße durch heruntergefallene Felsen blockiert.

Rettungskräfte werfen Hilfspakete aus Flugzeugen ab. Um die Lieferungen zu beschleunigen, organisieren zunehmend junge Freiwillige aus dem ganzen Land die Verteilung von Hilfsgütern für viele Berggemeinden, denen das Nötigste fehlt.

Unterdessen können Dutzende Tonnen bereits eingeplanter Hilfsgüter aus Deutschland für die Erdbebenopfer in Marokko vorerst nicht in das nordafrikanische Land geflogen werden. "Aus Gründen, auf die wir und auch unsere Partner (...) keinen Einfluss haben, wurden kurzfristig neue Regularien und Vorschriften bekanntgegeben", teilte das Deutsche Rote Kreuz am späten Mittwochabend mit. Der eigentlich für Donnerstag geplante Start sei damit "unmöglich" geworden.

Bald eine Woche nach dem Jahrhundert-Beben mit etwa 3000 bestätigten Todesopfern schwand die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, weiter. Nach Angaben des marokkanischen Innenministeriums wurden bisher 2946 Tote und 5674 Verletzte gezählt. Es wird jedoch befürchtet, dass die Zahlen weiter steigen. Nach Informationen des UN-Kinderhilfswerks Unicef sind etwa 100.000 Kinder von der Katastrophe betroffen.