Erneut brisanter Eklat um Bayern-Spieler
Der iranische Schachspieler Amin Tabatabaei hat bei der Team-WM im Schnellschach in Astana für einen neuerlichen Skandal gesorgt. Der Iraner in Diensten des Schach-Bundesligisten FC Bayern verweigerte das Duell mit dem israelischen Klub Ashod Chess Club. Das berichtet die Bild-Zeitung.
Die Meldung liest sich dabei wie eine Wiederholung, denn mit einer solchen Aktion hatte Tabatabaei schon im Dezember 2022 für Aufmerksamkeit gesorgt. Und wie damals wurde der politisch motivierte Boykott unter dem Druck des iranischen Regimes scharf kritisiert.
„Unverständlich, dass FC Bayern da nicht reagiert“
Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbandes, sagte: „Es ist für mich unverständlich, dass ein Verein wie der FC Bayern da nicht reagiert und das toleriert, dass sich ein Top-Spieler des Klubs so verhält.“
Meyer-Dunker weiter: „Auch der deutsche Schachbund ist gefordert, sich da ganz klar zu positionieren. Vom Weltverband wurde den Iranern schon 2020 mit Ausschluss gedroht, passiert ist aber nichts, die Boykotte gehen immer weiter. Es ist an der Zeit, da hart durchzugreifen.“
Schwierige Situation für Tabatabaei
Politischer Hintergrund der Affäre: Das theokratische Regime im Iran - enger Verbündeter und Geldgeber der in Gaza regierenden Hamas, die mit dem terroristischen Massenmord an über 1000 Israelis am 7. Oktober den Gazakrieg ausgelöst hat - erkennt das Existenzrecht Israels nicht an, Aktuell ist das Verhältnis zwischen Iran und Israel wegen der Tötung von Hamas-Chef Ismail Haniyya bei einem Besuch im Iran besonders angespannt, ein offener Krieg droht.
Iranischen Sportlern sind Einsätze gegen israelische Athleten seit langem verboten. Tabatabaei ist daher kein Einzelfall, auch in anderen Sportarten kommt es immer wieder zu Rückzügen.
Tritt ein iranischer Akteur doch an, drohen ihm Strafen und Repressalien, die auch Angehörige treffen können. Tabatabaei soll hiervon in der Vergangenheit schon betroffen gewesen sein und eine dreimonatige Ausreisesperre bekommen haben.