Verstappen über "F-Wort"-Strafe: FIA wollte "Präzedenzfall"

Antwortete nur sehr knapp: Max Verstappen (Lillian SUWANRUMPHA)
Antwortete nur sehr knapp: Max Verstappen (Lillian SUWANRUMPHA)

Bei der obligatorischen Pressekonferenz nach dem Qualifying in Singapur war Max Verstappen äußerst schweigsam, dafür fand er bei einer selbst einberufenen Medienrunde klare Worte. "Sie wollten einen Präzedenzfall schaffen", sagte der Formel-1-Weltmeister über die Sanktion, die er wegen seiner Wortwahl in der Pressekonferenz am Donnerstag erhalten hatte.

"Leute bekommen Verwarnungen oder kleine Strafen, an mir wollten sie noch ein größeres Exempel statuieren. Es ist komisch, denn ich habe niemanden beleidigt", sagte Verstappen in Singapur außerhalb des offiziellen Presseraums: "Ich habe etwas über mein Auto gesagt. Das war nicht schlimm. Wenn es gegen jemanden gerichtet wäre, dann wäre es schlimm. Auch wenn Emotionen hochkochen, wäre es noch immer nicht okay. Das verstehe ich auch. Aber das, was mit mir gemacht wurde, war lächerlich."

Verstappen hatte am Freitag eine Sanktion durch den Automobil-Weltverband FIA erhalten, weil er in der Pressekonferenz am Donnerstag das Wort "fucked" verwendet hatte, um seinen Red-Bull-Rennwagen zu umschreiben. Weil diese Wortwahl den FIA-Stewards nicht gefiel, bestraften sie den Niederländer. Verstappen muss nun Sozialstunden leisten. Er habe ein gutes Gespräch mit den Stewards gehabt, versicherte Verstappen. Diese würden sich nur an die Regeln halten.

Als er dann am Samstag als Zweiter des Qualifyings erneut in die Medienrunde musste, entschied er sich, äußerst wenig zu sprechen. "Sorry, mehr sage ich nicht, sonst werde ich wieder bestraft", sagte Verstappen und fügte in Richtung des Moderators Tom Clarkson hinzu: "Das hat nichts mit dir zu tun, es ist nichts Persönliches."

Ob er wegen seines Verhaltens weitere Strafen befürchte, wollte ein Journalist von Verstappen wissen. "Kein Kommentar", antwortete dieser: "Ich antworte doch, aber es nicht viel. Ich habe Probleme mit meiner Stimme." Fragen werde er "sehr gerne außerhalb dieses Raumes beantworten", fügte der Niederländer hinzu - und gab dann der versammelten Presse im Fahrerlager eine Medienrunde nach der FIA-Pressekonferenz.

Die Strafe gegen Verstappen fand auch die Konkurrenz sehr fragwürdig. "Das ist ehrlich gesagt ein Witz", sagte Rekordchampion Lewis Hamilton, der den Großen Preis von Singapur am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/Sky) von Platz drei beginnen wird und ebenfalls am Samstag an der Pressekonferenz teilnahm. Lando Norris kommentierte mit einem Augenzwinkern, dass Verstappen "die Strafe verdient" habe und lachte dann über seinen eigenen Scherz.

"Es ist ziemlich unfair, ich stimme dem überhaupt nicht zu", sagte Norris. Hamilton rief Verstappen gar zum Boykott der Sozialstunden auf: "Ich hoffe, Max macht es nicht, ich würde es nicht machen."