Fabellauf lässt Weltrekord wackeln
Auf den Ergebnisanzeigen blinkten neben dem Namen von Emmanuel Wanyonyi diverse Hinweise und Abkürzungen. Die 1:41,11 Minuten des 20 Jahre jungen Kenianers über die 800 Meter beim Diamond-League-Meeting in schweizerischen Lausanne bedeuteten Weltjahresbestleistung, persönliche Bestleistung, Meeting-Rekord und Diamond-League-Rekord - und noch etwas mehr.
Nur ein Läufer in der Geschichte lief die zwei Stadionrunden jemals schneller: Weltrekordler David Rudisha. Mit 1:40:91 Minuten hält der Kenianer die Bestzeit, aufgestellt bei den Olympischen Spielen 2012 in London.
Leichtathletik: Wanyonyi verblüfft auch sich selbst
Hinter Rudisha reiht sich nun Wanyonyi, Vize-Weltmeister in Budapest 2023 und Olympiasieger in Paris 2024, zeitgleich mit Wilson Kipketer ein. Der Däne hatte am 24. August 1997 in Köln die 800 Meter ebenfalls wie jetzt Wanyonyi in 1:41,11 Minuten absolviert. Danach hatte nur Rudisha Kipketer übertrumpfen können.
In Paris war Wanyonyi schon mit einer Siegerzeit von 1:41,19 Minuten auf Platz 3 der ewigen Bestenliste emporgestiegen - in dieser Form sieht es so aus, als ob noch mehr möglich wäre, zumal Wanyonyi nicht mal geplant zu haben schien, so groß anzugreifen.
Der 20-Jährige zeigte sich nach dem Lauf selbst überrascht über seine Leistung. „Das habe ich heute nicht erwartet“, erklärte Wanyonyi am TV-Mikro auf die Frage, ob er in der besten Form seines Lebens sei.
Der Deutsche Rekord liegt über die 800-Meter bei 1:43,65 Minuten. Aufgestellt im Jahre 1983 in Helsinki von Willi Wülbeck.