Finanzverband: Briten zahlen wieder etwas öfter mit Cash
LONDON (dpa-AFX) -Die Menschen in Großbritannien haben erstmals seit zehn Jahren wieder häufiger mit Bargeld gezahlt, greifen aber weiterhin überwiegend zur Karte. In manchen Londoner Cafés werden Scheine und Münzen zum Beispiel gar nicht mehr angenommen. Mehr als die Hälfte aller Zahlungen wurde im vergangenen Jahr mit Debit-Karten erledigt - das habe für etwa 23 Milliarden von 45,7 Milliarden Transaktionen gegolten, teilte der Verband UK Finance am Donnerstag mit.
Nur in etwa jedem siebten Fall wurde cash gezahlt. Allerdings griffen manche Menschen wieder öfter zu Münzen und Scheinen. Die Zahl der Bargeldzahlungen sei von rund 6 Milliarden auf etwa 6,4 Milliarden gestiegen, hieß es in der Analyse. Weil aber insgesamt mehr Transaktionen gemacht wurden, sei der Anteil der Bargeldzahlungen insgesamt weiter zurückgegangen - von 15 auf 14 Prozent.
"Größere Sorgen vor Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten haben dazu geführt, dass einige Leute verstärkt Bargeld nutzen, um ihr Budget zu managen", vermutete der Verband. Vor einem Jahrzehnt seien noch 54 Prozent aller Zahlungen cash gemacht worden.
Im vergangenen Jahr hätten etwa 21,6 Millionen Menschen Bargeld nur einmal im Monat oder gar nicht benutzt - 2021 seien es noch 23,1 Millionen Menschen gewesen. Der Finanzverband rechnet damit, dass Debit-Karten in Zukunft noch öfter eingesetzt werden und Bezahlen mit Bargeld noch seltener wird. Laut Analyse wird mittlerweile öfter kontaktlos bezahlt - bei jungen Menschen auch mit dem Handy.