Boccia: Nicolai und Raguwaran scheitern in der Vorrunde
Die Boccia-Wettbewerbe der Paralympischen Spiele von Paris gehen ohne deutsche Beteiligung in die K.o.-Runde. Boris Nicolai und Anita Raguwaran scheiterten am Freitag jeweils in der Gruppenphase, für Nicolai steht das Aus damit bereits vorzeitig fest. Der Saarländer verlor sein zweites Spiel gegen den Thailänder Pornchok Larpyen nach 4:0-Führung noch mit 4:5 und hat damit nach der Auftaktniederlage in der Startklasse BC4 keine Möglichkeit mehr auf den Viertelfinaleinzug. Nicolai hatte im letzten End mit den letzten beiden Würfen die Chance auf den entscheidenden Punkt zum Sieg, brachte allerdings keine Kugel nah genug ans Ziel.
"Es war eigentlich ein gutes Spiel insgesamt. Ich habe gut angefangen, habe ihn unter Druck setzen können. Ich hatte die Chance, den Sack zuzumachen. Es ist sehr ärgerlich", sagte Nicolai. Dass er wie schon in Tokio, wo er als erster deutscher Boccia-Teilnehmer Geschichte schrieb, nach der Vorrunde die Heimreise antreten müsse, sei "enorm frustrierend, wenn man so lange auf ein Highlight hinarbeitet und es dann nicht schafft. Ich bin alles andere als glücklich."
Im letzten Gruppenspiel gegen den ebenfalls sieglosen Ägypter Mahmoud Allam geht es am Samstag lediglich noch um Platz drei. "Er wird nochmal zeigen, was er kann", sagte Bundestrainer Tobias Weber: "Wir gucken, dass wir das Mindset wieder auf 100 Prozent bringen."
Am Freitagabend unterlag dann auch Anita Raguwaran entscheidend. Sie war mit einem Sieg und einer Niederlage gestartet, das letzte Gruppenspiel hatte damit Finalcharakter - gegen die Brasilianerin Laissa Polyana Teixeira hieß es am Ende aber 2:4. Raguwaran hatte nach dem zweiten End mit 2:1 geführt, verpasste den Sieg und damit den Einzug ins Viertelfinale aber noch.
Eines bleibt für die 34-Jährige allerdings von diesen Spielen: Mit ihrem Sieg am Donnerstag gegen Carla Oliveira aus Portugal (7:2) gewann sie als erste deutsche Boccia-Spielerin überhaupt ein Duell bei den Paralympischen Spielen.