"Gut aufgeholt": DBS zieht positives vorläufiges Fazit

Quade zog am Samstag vorläufig Bilanz (IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl)
Quade zog am Samstag vorläufig Bilanz (IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl)

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat vor dem Endspurt der Paralympischen Spiele in Paris ein tendenziell positives Fazit gezogen. Das Team habe in der zweiten Hälfte der Spiele "gut aufgeholt, wir stehen gut da mit den sportlichen Ergebnissen. Wir haben in elf Sportarten Medaillen geholt, das sind drei mehr als in Tokio", sagte Chef de Mission Karl Quade auf der Abschlusspressekonferenz: "Platz zehn plus minus habe ich immer gesagt. Uns ging es erstmal drum, den Trend zu stoppen."

Die Negativtendenz mit dem historischen Minusergebnis von Tokio sei vorerst gebremst. Derzeit liegt das deutsche Team mit neun Goldmedaillen knapp außerhalb der Top Ten im Medaillenspiegel. Man habe den Rückgang "bei der Mannschaftsgröße, bei der Gesamtzahl der Medaillen und bei den sogenannten Endkampfplätzen vier bis acht gestoppt", betonte Quade. Auch rein nach Goldmedaillen sei man "ungefähr da, wo wir uns das vorgestellt haben".

Das Team D Paralympics wolle natürlich künftig wieder noch weiter "nach vorne kommen, das werden wir auch in die Leistungssportreform reinschreiben. Aber erstmal müssen wir wieder die Richtung finden", erklärte Quade: "Wir werden uns nicht zurücklehnen, weil der Trend gestoppt ist. Wir werden schauen, wo wir uns noch verbessern können." In Tokio war das deutsche Team mit 13 Gold-, 12 Silber- und 18 Bronzemedaillen auf Rang zwölf im Medaillenspiegel gelandet.

Das Ergebnis dürfte diesmal nach Abschluss der Wettkämpfe ähnlich werden. "Wir sind sehr erfreut über die Sportart Schwimmen, das ist die stärkste Teilmannschaft. Wenn man es auf die Anzahl der Athleten bezieht, sind die Schützen gar noch stärker", betonte Quade. Bis auf die sonstigen deutschen Vorzeigesportarten Leichtathletik und Radsport hätten "alle Sportarten besser abgeschnitten als in Tokio".

Die Schwarzmalerei einiger Experten in Richtung Los Angeles könne er nicht nachvollziehen. "Ich weiß nicht, in welche Glaskugel die gucken", sagte Quade. Es werde eine "Zäsur" geben. "Klar, es werden nicht alle weitermachen, die hier waren. Aber ich werde noch keine Prognose Richtung Los Angeles ausgeben." Es gebe "guten Nachwuchs zu Hause". Es gehe nun darum, im Zyklus zwischen den Spielen als Verband nicht "abreißen zu lassen", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher.