Ein historisch schlechtes Omen
Die Baltimore Ravens stehen nach einer enttäuschenden 23:26-Niederlage gegen die Las Vegas Raiders vor einer schwierigen NFL-Saison. Im heimischen Stadion mussten Star-Quarterback Lamar Jackson und sein Team erneut eine bittere Pleite hinnehmen. Nach zwei Spielen ohne Sieg droht der Traum von den Playoffs in weite Ferne zu rücken. Zum ersten Mal seit neun Jahren starten die Ravens mit zwei Niederlagen in die Saison – ein historisch schlechtes Omen, denn bisher gelang es ihnen in solchen Situationen nie, die Playoffs zu erreichen.
„Wir müssen unser Mojo finden“
Lamar Jackson, der als einer der besten Quarterbacks der Liga gilt, zeigte sich nach der Niederlage sichtlich frustriert. „Wir müssen unser Mojo finden und das tun, was wir am besten können, denn das sind nicht wir“, erklärte er. Der amtierende MVP verlor zum ersten Mal seit Dezember 2021 zwei Spiele in Folge.
Die Ravens verpassten den Sieg nur um Haaresbreite. Bereits im Auftaktspiel gegen die Kansas City Chiefs war es ein unglücklicher Moment, als Tight End Isaiah Likely mit seinem Fuß Zentimeter im Aus stand und so den entscheidenden Touchdown verpasste. Gegen die Raiders entschied ein 38-Yard-Field-Goal von Daniel Carlson 27 Sekunden vor Schluss das Spiel.
Trotz des Fehlstarts blieb Coach John Harbaugh zuversichtlich. „Wir lassen uns nicht von dem definieren, was andere über uns sagen. Wir wissen, dass wir ein gutes Football-Team sind und werden uns stetig verbessern“, betonte Harbaugh. Bereits 2015 starteten die Ravens unter Harbaugh mit 0:2 und beendeten die Saison mit einer enttäuschenden Bilanz von 5:11.
Probleme auf allen Ebenen
Die Ravens kämpfen mit einer Vielzahl von Problemen. Eine neu formierte Offensive Line zeigt Schwächen, elf Strafen im letzten Spiel und die Schwierigkeiten von Kicker Justin Tucker bei langen Distanzen (1 von 7 aus über 50 Yards in den letzten zwei Saisons) machen die Situation nicht einfacher. „Es ist unsere eigene Disziplinlosigkeit, die uns diese Probleme bereitet“, räumte Offensive Tackle Ronnie Stanley ein.
Ein harter Sommer
Der Sommer verlief alles andere als reibungslos für die Ravens. Der Verlust des langjährigen Offensive-Line-Coaches Joe D‘Alessandris und mehrere Autounfälle von Spielern, darunter auch Erstrunden-Pick Nate Wiggins, belasten das Team zusätzlich. Nun stehen mit Spielen gegen Dallas, Buffalo und Cincinnati schwere Aufgaben bevor. Laut ESPN Analytics haben die Ravens in den nächsten drei Spielen jeweils eine Gewinnchance von 50 Prozent oder weniger.
„In schweren Zeiten zeigt sich der Charakter“
Trotz der Herausforderungen bleibt die Mannschaft kämpferisch. „In schweren Zeiten zeigt sich der wahre Charakter“, sagte Linebacker Roquan Smith. „Wir wissen, wie wir uns im Locker Room fühlen. Glaubt mir, für uns ist es härter als für jeden anderen.“ Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Ravens die Kurve kriegen und den Weg zurück in die Erfolgsspur finden können.