Horror-Unfall mit Lift: Ski-Talent bleibt wohl gelähmt
Nach dem Horror-Unfall eines kanadischen Ausnahmetalents in den Schweizer Alpen verkündet der Vater der 13 Jahre alten Lily Kunstadt eine düstere Prognose.
„Gestern sagten sie es uns zum ersten Mal klar: Es gibt nur eine dreiprozentige Chance, dass sich Lily erholt und wieder gehen kann“, sagte Eric Kunstadt am Telefon im Interview mit dem Schweizer Blick. „Drei Prozent, das ist fast null. Das ist verdammt hart und unglaublich schwer zu akzeptieren.“
Seine Tochter befand sich am 31. August im schweizerischen Saas-Fee beim Training, als sie am Vormittag mit dem Lift in Richtung Bergstation unterwegs war und sich offenbar ihr Bügel mit einem auf der anderen Seite abwärts fahrenden, defekten Bügel verhedderte.
Die Kanadierin wurde anschließend durch die Luft geschleudert und zog sich beim Aufprall schwere Verletzungen zu, unter anderem Wirbel- und Rippenbrüche sowie Gesichtsverletzungen.
Lily Kunstadt inzwischen nach Ottawa verlegt
Nach dem Vorfall wurde sie mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus in Lausanne geflogen und rund sieben Stunden notoperiert. Am vergangenen Sonntag wurde Kunstadt nach Kanada transportiert, liegt seitdem in ihrer Heimatstadt Ottawa im Children‘s Hospital of Eastern Ontario, einem großen Kinderkrankenhaus.
„Sie hat kein Gefühl vom Bauchnabel abwärts, keine Kontrolle über Blase oder Darm, es ist noch immer unfassbar“, erklärte der immer noch geschockte Vater. „Es ist alles ein Albtraum!“
Um die finanzielle Belastung für die Familie zu reduzieren, wurde eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, inzwischen sind mittlerweile rund 350.000 kanadische Dollar zusammengekommen. Auch Ski-Superstar Mikaela Shiffrin und die frühere Ski-Queen Lindsey Vonn haben sich an der Aktion beteiligt.
„Wir müssen unser Haus behindertengerecht umbauen“, sagte Eric Kunstadt, der beim Unfall vor Ort war: „Danach meine Frau in Kanada anzurufen, war der schlimmste Anruf meines Lebens.“